Wer in den vergangenen Tagen aufmerksam im Tal unterwegs war, konnte einige ungewöhnliche Schilder bemerken. “Refugees welcome” konnte man in großen Lettern am Gmunder Berg lesen. “Mensch ist Mensch” stand am Ortseingang in Tegernsee. Und auch in Rottach fanden die Schilder neben einer Bushaltestelle an der Grenze zu Weissach einen Platz.
Anonyme Absender
Dabei hatten gerade in Rottach zuletzt Asylgegner ihrem Ärger öffentlich Luft gemacht. Mit Aussagen wie “Nein zum Heim” wetterten diese gegen die geplante Asylunterkunft am Birkenmoos. Wer diese Schilder vor wenigen Wochen dort aufstellte und wer sie wieder entfernte, ist unklar.
Auch die tolerante Gegenantwort hat bisher keinen bekennenden Verfasser. Die “pro Asyl” Schilder verschwanden jedoch nach wenigen Stunden spurlos. Auf Nachfrage bei den Gemeinden, zeigten sich diese überrascht. Man wisse weder, dass Schilder aufgestellt wurden, noch dass diese inzwischen wieder entfernt wurden. So sagt Tegernsees Geschäftsführer Hans Staudacher: “Das höre ich gerade zum ersten Mal”.
Schilder wurden wieder entfernt
Doch dürfen die Schilder überhaupt hängen? Allgemein sei es schwierig festzulegen, was geduldet wird und was nicht, erklärt Gmunds Geschäftsleiter Florian Ruml. Aber: “Wenn man jedes privat angebrachte Schild duldet, habe man bald einen kompletten Schilderwald”.
Nach Rücksprache mit Straßenverkehrs- und Ordnungsamt erklärt Ruml die genaue Regelung: “Plakatierung ist nur an bestimmten Flächen erlaubt”. Werden Schilder anderswo angebracht, müssen diese vom Verursacher wieder entfernt werden, heißt es.
Geschieht dies nicht, wird das Bauhof verständigt, das die Schilder schließlich entfernt. Die Arbeitsstunden werden dann dem Initiator der Aktion in Rechnung gestellt. Ist dieser wie in Gmund aber nicht auffindbar, bleiben die Kosten an der Gemeinde hängen. Dies sei natürlich ärgerlich, heißt es dazu aus dem Gmunder Rathaus.
In Gmund sei das Schild plötzlich aufgetaucht und wurde dann wieder abgenommen. Wenig später sei es allerdings wieder aufgehangen worden. Daraufhin habe das Bauhof Gmund das Schild entfernt, weiß Ruml. Dabei sei es egal, welche Botschaft das Schild vermittelt. “Man dürfe da keine Ausnahmen machen”, betont Ruml.
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