Mitte November wurden in Bad Wiessee die letzten Weichen gestellt: Die Gemeinde soll Teil der geplanten VHS „im Tegernseer Tal“ werden. Schon seit Jahren gibt es eine Zusammenarbeit zwischen Tegernsee, Rottach-Egern und Kreuth. Nun wird Wiessee dazustoßen.
Eva-Maria Fritz, Vorsitzende der VHS, bestätigt den Zuwachs für ihre gemeinnützige Einrichtung: „Bad Wiessee hat die Vereinbarung angenommen. Jetzt gibt es noch eine Mitgliederversammlung, um das zu bestätigen.“ Ab dem 1. Februar 2016 sei Bad Wiessee dann ein Teil der neuen VHS. Das Programm werde dann ab dem 1. September 2016 auf Bad Wiessee ausgeweitet, so Fritz.
Bad Wiessee habe nun verschiedene Vorschläge für die Tagungsräume gemacht, diese werden noch ausgearbeitet, erklärt Fritz weiter. Michael Herrmann, Geschäftsleiter der Gemeinde Bad Wiessee, ist zuversichtlich: „Wir sind gut aufgestellt, was das Raumangebot betrifft.“ Die bisherigen Räume in der Hagngasse sollen hergerichtet werden, zusätzlich werde es Tagungsräume im Hotel zur Post geben. Auch eine Bücherei und ein Lesesaal seien vorhanden, schildert Herrmann. Der endgültige Beschluss soll nun in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag gefällt werden.
Höß am Ziel
Für Bad Wiessees Bürgermeister Peter Höß geht damit ein langer Streit zu Ende. Schon lange strebt er eine Zusammenarbeit der VHS im Tal an. Das Kuratorium in Bad Wiessee hatte sich jedoch aus Angst, die VHS verliere ihren Standpunkt im Ort, dagegen gewehrt.
Nach einer durch Höß angestoßenen Überprüfung konnte der ‘VHS Bad Wiessee e.V.’ jedoch nicht mehr eine ausreichende Mitgliederzahl vorweisen und musste schließlich aufgelöst werden. Seitdem ist die Volkshochschule fester Bestandteil der Gemeinde. Herrmann erklärt: “Eine VHS muss nicht zwingend ein Verein sein, sie kann auch direkt von der Gemeinde geführt werden.”
Die Gemeinde hat somit jegliche Entscheidungsgewalt erlangt. Einem Zusammenschluss steht nun nichts mehr im Wege. Höß blickt erfreut in die Zukunft: “Ich denke, dass das Projekt ab September 2016 dann richtig gut laufen wird.”
Gmund bleibt außen vor
Einzig die Talgemeinde Gmund möchte immer noch kein der Teil der VHS „im Tegernseer Tal“ werden. Sie bleibt weiter selbstständig. Die Leiterin Eugenie Lückerath findet, das sei das Beste für Gmund. Seit beinahe 25 Jahren ist sie in der VHS Gmund tätig und nennt ein Beispiel: „Wir hatten im Jahr 2014 knapp 3000 Doppelstunden zu vermerken, Tegernsee nur rund 2200.“
Lückerath befürchtet einen Rückgang der Leistung, wenn man alle Volkshochschulen zusammenlege, sodass man eine Zentrale für das ganze Tal hat. „Ich bin eine ganz wichtige Institution vor Ort, ich muss ständig erreichbar sein und will für die Bürger da sein.“ Das sei nicht mehr machbar, wenn die Zentrale außerhalb Gmunds wäre, findet Lückerath.
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