Die Anforderungen an den Flächennutzungsplan (FNP) sind groß: Ist es doch so, dass er die nahe Zukunft einer Gemeinde definieren soll. Für etwa 15 bis 20 Jahre soll der Plan gelten. Dabei wird Folgendes festgelegt: Boden, Wasser, Tierwelt, Natur, Menschen, Tourismus, Verkehr und Energie.
Auch die Gmunder haben vor über zwei Jahren ihren neuen Plan verabschiedet. Damals hieß es, die Gemeinde solle sich „behutsam weiterentwickeln“ . Schonung der Außenbereiche – Förderung der Innenentwicklung – so soll es zumindest bei der Wohnbebauung sein. Beim Gewerbe wollte sich Gmund allerdings auf wenige bestehende Zentren konzentrieren.
Kreuzstraße alternativlos
Doch bereits vor zwei Jahren wurde klar, der Plan der Gemeinde an der Kreuzstraße – im Umfeld der ansäßigen Abfüllanlage der Braurei und einer Bauschuttsortieranlage – ein Gewerbegebiet zu etablieren, dürfte scheitern. Aus Sicht der Regierung von Oberbayern sei das der falsche Weg. „Die bestehende Bauschuttsortieranlage im Norden der Fläche befindet sich im Außenbereich und eignet sich daher nicht für die Anbindung an ein Gewerbegebiet“, so die Stellungnahme der Behörde.
So ist man dort der Auffassung, dass auch die bereits bestehende Abfüllanlage der Brauerei keinen Ansatzpunkt für die weitere Ausweisung von Gewerbeflächen bietet. Stattdessen wurde Gmund aufgefordert, nach Alternativen zu suchen und darzulegen, warum es keine anderen geeigneten Flächen in Gmund gibt, die sich für ein Gewerbegebiet eignen. So richtig vorangekommen ist Gmund damit aber nicht. Und musste nun die endgültige Absage für das “alternativlose Gewergebiet” hinnehmen.
Nicht alle Flächen dürfen bebaut werden
Dabei ist Gmund bereits an verschiedenen Stellen mit geplanten Projekten gescheitert. Die Herausnahme einer Fläche aus dem Landschaftsschutz an der Münchner Straße hatte der Kreistag bereits abgelehnt. Auch am Osterberg konnte eine landwirtschaftlich genutzte Wiese nicht so einfach zu Bauland umfunktioniert werden.
Doch da fand Bürgermeister Georg von Preysing noch ein Schlupfloch. Das Landratsamt hatte 1990 der Gemeinde in Aussicht gestellt, bei dieser Fläche eine Ausnahme zu machen. Am Ende wurde sogar eine weitere Fläche am Osterberg genehmigt.
Auch am Dürnbacher Feld hatten die Gmunder Glück. Hier darf gebaut werden. Naturschützer und Grüne sehen diese Entwicklung jedoch kritisch. Karl Brutscher bezeichznet die Umwandlung von Landschaftsschutz in Bauland sogar als rechtswidrig. Helga Wagner (Grüne) stimmte deshalb in der letzten Sitzung erneut gegen den Flächennutzungsplan, der den Räten vorgestellt wurde. Am Ende zeigte sich jedoch die Mehrheit des Gremiums einverstanden mit dem neuen Gmunder Flächennutzungsplan.
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