Der Eurojackpot – in Europa kann Kooperation funktionieren

Brexit, im letzten Jahr der gefürchtete Grexit, Neuwahlen in Österreich – wenn auch Europa in der Presse oftmals für Schlagzeilen sorgt, gibt es doch eindeutige Gemeinsamkeiten. Fußballfans aus diversen Nationen feiern aktuell begeistert ihre Nationalmannschaften, ohne dass es zu größeren Missverständnissen kommt. Im Gegenteil, die Europäer lernen gerade, ein Land neu zu lieben, das sie bislang wohl eher mit unaussprechlichen Vulkanen und Pferden in Verbindung gebracht haben: Island.

Abbildung 1: © krzys16 (CC0-Lizenz)/ pixabay.com
Der Eurojackpot gehört zu den Vergnügungen, bei denen fast ganz Europa an einem Strang zieht / Quelle: © krzys16 (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Und wenn das kleine Land im Norden Europas sich auch von der EM verabschieden musste, so hat es mit den großen Nationen eines gemeinsam: Es gehört zu den am Eurojackpot teilnehmenden Ländern. Jeden Freitag warten Lottobegeisterte aus 17 europäischen Ländern gespannt auf die Bekanntgabe der fünf Richtigen und der zwei Zusatzzahlen. Mit gutem Grund: Immerhin sind jede Woche garantiert 10 Millionen Euro im Jackpot und warten darauf, einen neuen Besitzer zu finden. Dieser Artikel erklärt, was es mit dem Eurojackpot auf sich hat und zeigt eine erfolgreiche europäische Kooperation auf.

Der Eurojackpot – ein geschichtlicher Überblick

Die Geschichte des Eurojackpots basiert auf einer europäischen Lottokooperation, die bereits seit 2004 existiert. Aus dieser Zusammenarbeit entstand zuerst das Angebot der Euro Millions. Nachdem sich diese Zusammenarbeit als positiv herausstellte, wurden die Verhandlungen aufgenommen, bis im März 2012 tatsächlich die erste Ziehung der neuen Kooperation stattfand. Der Eurojackpot war geboren. Allerdings nahmen damals noch nicht all die Länder teil, die heute im Eurojackpot vertreten sind. Stattdessen schlossen sich zuerst folgende Gründungsmitglieder zusammen:

  • Deutschland
  • Estland
  • Dänemark
  • Slowenien
  • Niederlande
  • Finnland

Rund einen Monat später kam auch Italien mit ins Boot. Nach und nach traten weitere Länder bei, vermutlich auch aufgrund des Erfolgs, den der Eurojackpot mit der Zeit erreichte. Ganz so einfach ist der Beitritt jedoch nicht. Wenn auch der Reiz einer solchen Lotterie in dem großen, von mehreren Ländern gespeisten Jackpot liegt, so muss jedes teilnehmende Land Verträge und Regularien beachten. Italien konnte beispielsweise die Genehmigung zur Teilnahme nicht rechtzeitig sicherstellen, weshalb das Land erst einen Monat nach der ersten Ziehung tatsächlich in die Lotterie aufgenommen wurde.

Spielregeln und Quoten

Wie beim herkömmlichen Lotto auch, liegt die Entscheidung, mit welchen Zahlen er ins Rennen geht, beim Spieler. Wer sich den Spielschein einmal genauer ansieht, erkennt, dass jedes Spielfeld aus zwei Abschnitten besteht. Im großen Abschnitt gibt es 50 Zahlen, der kleinere Abschnitt bietet zehn Auswahlmöglichkeiten. Der Spieler wählt aus dem ersten Abschnitt fünf Zahlen aus und kreuzt sie an. Im kleineren Abschnitt werden zwei Zahlen ausgewählt und angekreuzt. Zum normalen Lotto gibt es also einen Unterschied:

  • Lotto 6 aus 49 – 49 Auswahlzahlen, sechs werden angekreuzt, Superzahl ist bereits mit dem Spielschein festgelegt
  • Eurojackpot – 50 + 10 Auswahlzahlen, fünf Zahlen aus 50 und 2 aus 10 werden vom Spieler angekreuzt, eine feste Superzahl gibt es nicht.

Grundsätzlich kann der Eurojackpot als Abomodell oder als mehrwöchiger Spielschein gespielt werden, auch ist es möglich, die Lotterie mit anderen Gewinnspielen zu kombinieren. Ansonsten gelten für den Eurojackpot dieselben Regeln, die für sämtliche Gewinnspiele gültig sind. Nur erwachsene Spieler dürfen an der Lotterie teilnehmen, die Spielscheine müssen wahlweise in einer amtlichen Lottospielstelle ausgefüllt und abgegeben werden, oder aber, Spieler registrieren sich online auf einem der zugelassenen Spielportale und geben ihren Tipp dort ab.

Die Ziehung des Eurojackpots findet wöchentlich am Freitag statt. Jeden Freitag um 23 Uhr werden in Helsinki die Gewinnzahlen gezogen und anschließend in allen teilnehmenden Ländern bekannt gegeben.<

Die Teilnahmekosten liegen für den Spieler ein wenig höher als beim herkömmlichen Lotto. Je ausgefülltes Spielfeld fällt eine Gebühr von 2,50 Euro an. Hinzu kommen Bearbeitungsgebühren.

Die Besonderheit des Eurojackpots

Eine der wichtigsten Besonderheiten des Eurojackpots ist natürlich der Jackpot. Während es beim Lottospiel 6 aus 49 durchaus geschehen kann, dass der Jackpot zwei Mal hintereinander geleert wird und der Gewinner nur einige 100.000 Euro erhält, können die Anbieter des Eurojackpots einen echten Hauptgewinn garantieren. Der Jackpot ist stets mit mindestens 10 Millionen Euro gefüllt. Wird er in einer Woche nicht geleert, baut er sich von Woche zu Woche weiter auf. Allerdings vermeidet die europäische Lottokooperation Gewinnsummen, wie sie es beispielsweise in den USA gibt. Sollte der Eurojackpot so lange nicht geknackt werden, dass der Jackpot auf eine Summe von mehr als 90 Millionen ansteigt, wird der Jackpot eingefroren und die weiteren Gewinngelder auf die unteren Spielklassen verteilt. Die zweite Gewinnklasse erhält nun einen größeren Betrag, die dritte ebenfalls usw.

Der Eurojackpot bietet zwölf Gewinnklassen:

  • Gewinnklasse 12 – 2 Richtige und eine Eurozahl
  • Gewinnklasse 11 – 1 Richtiger und zwei Eurozahlen
  • Gewinnklasse 10 – 3 Richtige, keine Eurozahl
  • Gewinnklasse 9 – 2 Richtige, beide Eurozahlen
  • Gewinnklasse 8 – 3 Richtige, eine Eurozahl
  • Gewinnklasse 7 – 3 Richtige, beide Eurozahlen
  • Gewinnklasse 6 – 4 Richtige, keine Eurozahl
  • Gewinnklasse 5 – 4 Richtige, eine Eurozahl
  • Gewinnklasse 4 – 4 Richtige, beide Eurozahlen
  • Gewinnklasse 3 – 5 Richtige, keine Eurozahl
  • Gewinnklasse 2 – 5 Richtige, eine Eurozahl
  • Gewinnklasse 1 – 5 Richtige, beide Eurozahlen

 

Durch die große Anzahl der Gewinnklassen und den relativ niedrigen Hürden in den unteren Stufen ist es vergleichsweise einfach, zumindest einen Teilgewinn zu erhalten. Die Chancen auf die höchste Gewinnklasse liegen deutlich höher als beim herkömmlichen Lotto.

Auch wenn Mini-Chancen auf riesengewinne bestehen - der Spielspaß sollte im Vordergrund stehen / Quelle: © PublicDomainPictures (CC0-Lizenz)/ pixabay.com
Auch wenn Mini-Chancen auf riesengewinne bestehen – der Spielspaß sollte im Vordergrund stehen / Quelle: © PublicDomainPictures (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Die Anbieter des Eurojackpots geben an, dass die Chancen auf den Hauptgewinn doppelt so groß sind als beim Lotto 6 aus 49. Weitere häufig gestellte Fragen zum Eurojackpot werden auf dieser Seite beantwortet.

Ein Spiel mit guten Chancen

Wer sich für das Lottospiel interessiert und nicht nur die landesweite Lotterie 6 aus 49 nutzen möchte, kann den Eurojackpot ausprobieren. Der garantierte Jackpot mit 10 Millionen ist natürlich bereits ein aussagekräftiges Argument, auch bieten die zahlreichen Gewinnklassen eine höhere Gewinnchance. Die Teilnahmegebühr ist mit 2,50 Euro je Spielfeld jedoch höher, als beim herkömmlichen Lotto. Dafür erhalten Spieler bereits in der untersten Gewinnklasse durchaus einen Gewinn von rund 10,00 Euro. Auch wenn das Risiko beim Lotto eher gering ausfällt, sollten Spieler jedoch immer die Gefahren einer Spielsucht im Auge behalten. Lotto darf deshalb nicht als Einnahmequelle, sondern als ein Spiel angesehen werden.

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