Solche Menschen braucht das Land. Menschen, die für ihre Idee einstehen und die Welt ein kleines Stückchen damit besser machen. Genau so ein Mensch ist Stephan Bauer. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU München und Lehrer für Mathe und Physik engagiert er sich vor allem für erneuerbare Energien.
2004 reiste Bauer das erst mal nach Nepal und war von Land und Leuten so begeistert, dass es ihn immer wieder auch für länger in die Ferne zog. Kein Wunder also, dass er schnell an einer Möglichkeit arbeitete, um die Situation in diesem Land zu verbessern. Und wie könnte er das besser, als in seinem Fachgebiet.
Wasserräder sollen vor Ort selbst gefertigt werden
Bauer konzipierte ein Wasserrad, das es vor allem in wasserreichen Entwicklungsländern möglich machen soll, Strom zu erzeugen. Ziel ist es, vor allem den jungen Berufsschülern vor Ort zu zeigen, wie sie solche Wasserräder in einfachen Werkstätten selbst fertigen können. Die einzelnen Komponenten können dann auf Esel- oder Mulirücken an den Einsatzort gebracht werden.
Am Söllbach in Bad Wiessee wurde am Freitag eine Pilotanlage Bauers in Zusammenarbeit mit dem Tegernseer E-Werk in Betrieb genommen. Ein Wasserrad mit 24 Schaufeln, einer Breite von 70 Zentimetern und einem Durchmesser von 120 Zentimetern. Bei einer Wassermenge von rund 90 Litern pro Sekunde wird damit eine Leistung von etwa 600 Watt erzeugt. So können beispielsweise Handylader, Bohrmaschinen oder ein Radio durch den Wasserstrom betrieben werden.
500 Räder als Ziel
Professor Thomas Hamacher, ebenfalls Dozent an der TU München betont: „Was wir hier machen ist natürlich nichts für Bayern. Aber für andere Regionen dieser Welt.“ Tatsächlich gäbe es noch viele Millionen Menschen, die gänzlich ohne Strom leben. Bauer erklärt seine Vision so:
Wir werden nicht die Welt retten. Aber wir können die Energieerzeugung in Nepal und anderen Entwicklungsländern verbessern und vorantreiben.
Ziel sei es zunächst 500 solcher Räder in Entwicklungsländern zu errichten. Um die Stromerzeugung zu messen und zu dokumentieren, werden nun am Söllbach ein bis drei Jahre Langzeitmessungen durchgeführt.
Hier eine kleine Bilderstrecke von der Inbetriebnahme des Wasserrads:
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