Die ersten Tests von Blutproben auf Viren der Ansteckenden Blutarmut der Einhufer (Equine Infektiöse Anämie, EIA) sind negativ ausgefallen. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hatte die Proben aus dem Landkreis Miesbach im Labor mit dem ELISA-Test untersucht. Die Abkürzung steht für Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay. „Dieser Test kann in seltenen Fällen falsch positiv sein“, meint Amtstierarzt Raimund Hartinger.
Verlässlicher als der ELISA-Test ist der Agar-Gel Immundiffusionstest, der sogenannte Coggins-Test. Die Durchführung dauert aber länger. „Falls der ELISA-Test negativ ist, ist in der Regel auch der Coggins-Test negativ“, berichtet Hartinger, „zumindest habe ich es noch nie anders erlebt“. Das Ergebnis des zweiten Tests soll am Mittwoch mitgeteilt werden. Falls dieser Test ebenfalls negativ ausfällt, kann die Sperrung der drei Ställe aufgehoben werden. Die Ansteckende Blutarmut ist unheilbar. Erkrankte Tiere bleiben lebenslang Virusträger.
Die Krankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Es gibt Vermutungen, dass bestimmte Pferderassen immun sein könnten. Doch in der Regel verläuft die Erkrankung tödlich. Sofern ein Ausbruch bekannt wird, sind die Behörden verpflichtet, die Öffentlichkeit zu informieren. Tiermediziner unterscheiden zwischen einer akuten und einer chronischen Form. Erkrankte Tiere verlieren an Körpermasse, haben plötzliches Fieber oder Abgeschlagenheit, es treten Ödeme an den Gliedmaßen und am Bauch.
Ursprünglicher Artikel vom 14. Juli 2017 mit der Überschrift: „Seuchenverdacht in Thann “
Das Polo-Turnier in Thann, das für dieses Wochenende angesetzt war, wurde abgesagt. Der Grund? Mehrere Pferde stehen unter Verdacht, sich mit einem tödlichen Virus infiziert zu haben.
Am Wochenende sollte in Thann ein großes Polo-Turnier stattfinden. Doch kurz vor dem Start der Schock. Einige Pferde stehen unter Verdacht sich mit einer Seuche infiziert zu haben, so berichtet der Merkur.
Es handle sich nur um Verdachtsfälle, nicht um einen Ausbrauch, betont Pressesprecher des Landratsamts Birger Nemitz gegenüber dem Merkur. Trotzdem bleibt der Stall bis auf weiteres geschlossen. Das Turnier ist abgesagt. Die Rede ist von neun Pferden, die in Kontakt mit der ansteckenden Blutarmut der Einhufer gekommen sein könnten. Sechs der Pferde hatten zuvor bei einem anderen Polo-Turnier Kontakt zu bereits infizierten Tieren. Drei weitere standen jetzt in den Stallungen neben diesen Tieren.
Heute Nachmittag erste Ergebnisse
Blutproben aller Tiere sind bereits entnommen worden, so heißt es weiter. Die Polopferde wurden evakuiert und die Stallungen abgesperrt. Man gehe davon aus, dass eine Ansteckung über 100 bis 200 Meter möglich ist. So könne der Virus zum Beispiel auch über Stechmücken weitergegeben werden. Für Menschen besteht allerdings keinerlei Gefahr. Für die Tiere endet die Krankheit in der Regel tödlich.
Schon heute Nachmittag sollen Schnelltests ausgewertet sein. Dann wird man sehen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Sollten die Tests positiv sein, wird die Quarantänezone auf einen Kilometer ausgewertet, so Nemitz gegenüber dem Merkur.
Auch Landrat Wolfgang Rzehak bedaure die Absage, ist aber überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war. Die öffentliche Sicherheit habe klaren Vorrang. Teilnehmen wollten Polo-Reiter aus aller Welt. Für die Veranstalter bedeutet der Ausfall einen großen finanziellen Verlust.
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