Wieder gibt es Verhandlungen zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft München (EVG) und der Bayerischen Oberlandbahn (BOB). In der zweiten Verhandlungsrunde unterbreitete die BOB nun ein neues, aber immer noch unzureichendes Angebot, so die Sicht der Gewerkschaft EVG. Unter anderem soll es für den Zeitraum Juni bis Dezember 2017 eine Einmalzahlung für die Angestellten geben.
Zum 1. Januar 2018 soll dann eine Gehaltssteigerung in Höhe von 2,5 Prozent folgen. Zudem beharrt die BOB weiterhin auf die Umstellung zu einer Jahresarbeitszeit, so sieht es die EVG. BOB-Chef Bernd Rosenbusch ist der Meinung: “Wir haben gestern am zweiten Tag ein noch mal verbessertes Angebot gelegt und sind der Tarifkommission weit entgegengekommen.”
Gewerkschaftler fordern mehr
Nicht weit genug für die EVG. „Unsere Mitglieder sollen selbst entscheiden können, ob sie zusätzlich zur linearen Entgelterhöhung wahlweise 2,6 Prozent mehr Geld oder sechs Tage mehr Urlaub oder eine Stunde Arbeitszeitverkürzung haben wollen“, das erklärt der Geschäftsführer der EVG Isidoro Peronace.
Die Verhandlungen habe man nun unterbrochen mit der deutlichen Ansage an die Arbeitgeberseite, dass diese erst fortgesetzt werden, wenn die BOB-Verantwortlichen bereit sind ein grundlegend verbessertes Angebot vorzulegen. Dazu erklärt sich Rosenbusch auf Nachfrage bereit.
Es gibt am 5.12. einen weiteren Verhandlungstermin. Wir werden kurzfristig unser Angebot überarbeiten und vorab der EVG ein neues Angebot als Basis für den Termin unterbreiten.
Erneute Streiks seien jetzt trotzdem nicht mehr ausgeschlossen, betont Peronace. Schon im Januar 2016 hatten die Mitarbeiter der BOB die Arbeit niedergelegt. Damals hatte die Belegschaft höhere Löhne und eine bessere Vergütung der Anreisezeiten der Mitarbeiter gefordert. Mit Erfolg.
Rosenbusch kann derweil die erneute Streik-Pläne nicht verstehen: “Wir sehen für einen Streik überhaupt keinen Anlass. Wir sind mitten in den Verhandlungen und erfüllen alle Kernforderungen der EVG. Mit unserem neuen Angebot gehen wir noch konkreter darauf ein. Jetzt zu streiken, wobei ein nächster Termin feststeht und ein weiter verbessertes Angebot unterwegs ist, wäre eine unnötige Aktion auf dem Rücken der Fahrgäste.”
Bleibt den Pendlern wohl nur zu hoffen, dass die Verhandlungen doch noch ohne Streik über die Bühne gehen.
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