Knapp 800 Zuschauer ließen sich am Eröffnungsabend des 9. Internationalen Bergfilm-Festivals in fünf Tegernseer Kinosälen auf das Thema Bergfilm ein.
Ungewöhnliche Perspektiven, vielschichtige Abenteuer, unerreichbare Bergwelten. Und manchmal Einblicke in Situationen, die man selber gar nicht erleben möchte. So wie gestern Abend im Barocksaal des Gymnasiums.
Jeder im vollbesetzten Saal hält den Atem an. Dabei passiert auf der Leinwand wenig. Das Einzige, was zu hören ist, ist die immer schwächer werdende Stimme einer im eisigen Sturm gefangenen Bergsteigerin.
Und die Worte eines Bergretters, der verzweifelt versucht, den Handykontakt aufrecht – und die Alpinistin damit am Leben – zu erhalten.
Der Abspann von „A Sleepless Night“ ist längst fertig, noch immer herrscht tief betroffene Stille im Barocksaal, bevor der Applaus einsetzt und lauter wird. „Eine andere Perspektive, die man als Bergsteiger gerne ausblendet und die deshalb umso erschütternder ist, wenn man damit konfrontiert wird“, so Festival-Direktor Michael Pause vom Bayerischen Rundfunk.
Es sind einfache Bilder, die tiefe Eindrücke hinterlassen und die einen noch lange beschäftigen. „Genau diese Erfahrungen machen die Faszination eines Festivals aus. Wenn man bereit ist, sich auf dieses Spiel mit dem Unerwarteten und manchmal auch mit schwerer Filmkost einzulassen“, so Pause.
Noch bis Sonntag ist in Tegernsee volles Programm geboten
Sich auf Neues einlassen und ungewöhnliche Perspektiven entdecken können die Zuschauer in Tegernsee noch bis Sonntag. Die international besetzte Jury hat nun die Aufgabe, bis zur Schlussfeier am Samstag die Besten aus den 96 Bergfilmen auszuwählen.
Zu sehen sind die Siegerfilme dann in der Matinee am Sonntag ab 9 Uhr. Das Programm ist am Samstag ab 22 Uhr im Internet nachzulesen.
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