Gemeinderatssitzung in Bad Wiessee: Schulcontainer nun doch auf die Höß-Wiese

Exemplarische Schulcontainer. So könnten sie aussehen.

Das Thema “Schulcontainer für die Realschule” war gestern der einzige Tagesordnungspunkt, der im öffentlichen Teil der Wiesseer Gemeinderatssitzung diskutiert wurde. Da das Thema den Bürgermeister Peter Höß als möglichen Vermieter der Höß-Wiese direkt betrifft, musste er die Leitung an den zweiten Bürgermeister Robert Huber übergeben.

Nochmal kurz zusammengefasst: Die Container sind nötig, um genug Räume für die wachsende Schülerzahl zu haben. Das war schon lange absehbar und auch der Ausbau war lange geplant. Einen Zeitraum von etwa vier Jahren gilt es zu überbrücken – dann soll der Schulneubau in Gmund fertig sein und die Wiesseer Realschule wird dorthin umziehen. Nötig geworden ist jetzt aber eine größere Erweiterung als geplant, weil sich die Anmeldezahlen von 35 auf aktuell 78 Schülern unerwartet gut entwickelt haben. Alle Infos und auch die Diskussionen bei der letzten Sitzung gibt es in diesem sehr ausführlichen Artikel.

Bei der letzten Abstimmung war noch die große Mehrheit
des Gemeinderates gegen die Lösung auf der Höß-Wiese

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Man hatte sich für die teurere, aber aufgrund des Platzproblems nicht so einfach erweiterbare Lösung auf dem Schulhof entschieden. Die Mehrzahl der Gemeinderäte meinten, dass die Prognosen für die Schülerzahlen nicht plausibel seien und dass man Wiessee ein Containerdorf an der vielbefahrenen Stelle nicht zumuten dürfe.

Wie sich jetzt herausgestellt hat, stimmen die Zahlen doch und die verabschiedete Lösung auf dem Schulhof ist nicht tragbar.

Die Argumente für die präferierte Lösung waren auch schon das letzte Mal die gleichen.

Gestern also die große Diskussion über ein Thema, bei dem es mangels Alternativen eigentlich nicht viel zu diskutieren gab. Dieses Mal waren die Vertreter der Landesbehörden zu viert angetreten. Gekommen waren der zukünftige Rektor der Realschule Stefan Ambrosi, sein Kollege Tobias Schreiner, der die Wiesseer Schule derzeit leitet, Karl Grundler als Bau-Experte des Landkreises sowie Kreis-Kämmerer Gerhard de Biasio.

Man wollte wahrscheinlich sicher gehen, dass alles klappt. Mit manchmal etwas übersteigertem Demut trugen die Beamten Ihre Argumente vor dem Gremium vor:

– Bei 14-16 Klassen, die erwartet werden, reicht der Platz hinter dem Schulhof bereits in 1-2 Jahren nicht mehr.
– Somit ist der Platz für eine vollständige Schule nur auf der Höß-Wiese gewährleistet.
– Bei drei Gebäudetrakten kann man nicht von einer einheitlichen Schulgestaltung sprechen. Dies wirkt sich auch negativ auf körperlich behinderte Schüler aus.
– Die Mehrkosten, die bei einer Übergangslösung im Schulhof auf das Land und dann über die Umlage auf die Gemeinden zukommen, sind nicht sinnvoll.

Die darauf folgende Diskussion unter den Gemeinderaten war insgesamt gesehen nicht zielführend. Eigentlich ging es auch nur darum, dass die einzelnen Fraktionen erklären wolten, warum sie denn das letzte Mal gegen die eigentlich sinnvollste Lösung gestimmt hatten. Die pragmatischste Wortmeldung kam von Josef Beier (CSU), der nach einer gewissen Zeit meinte:

“Ich wollte einen Antrag auf Abstimmung stellen. Die Fachleute haben uns gesagt, dass das die beste Lösung ist.
Also warum diskutieren wir noch. Wir haben das letzte Mal ausgiebig diskutiert. Wir sollten jetzt einfach abstimmen.”

Die folgende Abstimmung ging auch routinemäßig und erwartungsgerecht einstimmig zugunsten der Höß-Wiese aus.

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