Laut Jan Zangenfeind von der Rottacher Wasserwacht hatten die Sturmböen Geschwindigkeiten von 60 bis 70 km/h. „Das Unwetter war zu schnell aufgekommen“, berichtet er. So trieben einige Boote mit dem Kiel nach oben auf dem Tegernsee.
Gegen 12:15 Uhr wurde Sturmwarnung ausgelöst. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Helfer die Kinder, die sich auf dem Weitsee zwischen Bad Wiessee und Gmund befanden, bereits im Blick. Sie waren dabei, sich in einer sogenannten Opti-Regatta, veranstaltet vom Yachtclub Tegernsee, zu messen. In jedem der rund 30 Boote befand sich laut Zangenfeind dabei jeweils ein Kind, manchmal auch zwei. Begleitboote waren in der Nähe.
Der Wind wurde allerdings schnell stärker, und die Kinder schienen mit den hohen Wellen nicht zurechtzukommen. Auch die Begleitboote konnten so viele Notleidende nicht mehr aufnehmen. Deshalb wurde ein Notruf abgesetzt, und die Rottacher und Wiesseer Wasserwacht sowie der DRLG Tegernsee und Gmund rückten aus. „Um 12.30 Uhr waren die ersten Kinder schon gekentert“, berichtet Zangenfeind.
Keine Verletzten
Das Problem dabei: die vielen Boote der Kinder waren auf einer langgezogenen Strecke von Bad Wiessee bis Gmund verstreut. „Die Sicht bei so einem Sturm beträgt gerade mal 50 Meter“, schätzt der Wasserwacht-Vize. Letztendlich konnten alle Kinder sicher den Hafen erreichen und wurden dort von ihren Eltern entgegengenommen. Außer ein paar Unterkühlungen aufgrund des 10 Grad kalten Tegernsees trug keiner der Jungsegler einen Schaden davon.
Trotz des Einsatzes der Wasserwachtler betont Alexander Oswald vom veranstaltenden Yacht Club, dass alle Kinder „allesamt entsprechend gut für die Wetterbedingungen ausgerüstet waren“. Und auch eine ausreichende Anzahl an Booten für die Aufnahme der Segler sei vorhanden gewesen. Nach Abflauen des Windes, so Oswald weiter, konnten die verbleibenden Boote weitgehend durch die eigenen Sicherungsboote geborgen werden.
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