Die Karwendelstraße am Ortseingang von Holzkirchen ist bekannt für ihr “grünes Gesicht” und idyllisches Aussehen. Klein und ruhig schlängelt sie sich an gepflegten Vorgärten, akkurat geschnittenen Hecken und zahlreichen Büschen und Bäumen vorbei. Genau das schätzen auch die Anwohner.
Doch nun plant die Gemeinde die Straße für insgesamt 350.000 Euro auszubauen. Die Anwohner sind sich einig: reine Geldverschwendung für ein unnötiges Projekt. Sie setzen zur Gegenwehr an und möchten um ihre geliebte Straße kämpfen. In einem Schreiben, das unter anderem an das Holzkirchner Rathaus ging, heißt es:
Alle Anwohner der Straße sind sich einig, dass ein solcher Ausbau absolut überflüssig, ja nachteilig ist. Bisher hat die Straße in ihrem gegenwärtigen Zustand für alle Verkehrsanforderungen genügt. […] In anderen Gemeinden werden Anwohnerstraßen verengt, um Durchgangsverkehr zu verhindern und die Geschwindigkeit zu drosseln. In Holzkirchen hingegen glaubt man offenbar, aus einer schmalen Anliegerstraße eine breite Schneise machen zu müssen.
So fürchten die Holzkirchner, dass der Ausbau neuen Verkehr anzieht. Insbesonders für Autofahrer, die auf der regelmäßig verstopften Tölzer Straße unterwegs sind, wäre die ausgebaute Karwendelstraße eine attraktive Abkürzung.
Wir Anwohner werden es nicht hinnehmen, dass von uns gewählte Vertreter der Bürger Entscheidungen entgegen unseren Interessen fällen, die noch dazu die Gemeindefinanzen und damit den Steuerzahler unnötig und in unsinniger Weise belasten.
Zudem könne man den Zeitplan der Gemeinde nicht nachvollziehen. Die Gelder für den Straßenausbau sind im Haushalt für 2017 eingestellt. Vorbereitende Maßnahmen, wie das Entfernen von Bäumen und Hecken, sollen die Anwohner aber bereits bis Oktober diesen Jahres erledigt haben. Das wäre – so die Befürchtung der Bewohner – ein “ein Jahr lang dauerndes Baustellenprovisorium mit den entsprechenden Verschmutzungen und Behinderungen”.
So fordern die Anlieger den Gemeinderat dazu auf, die Entscheidung über den Ausbau der Karwendelstraße zurück zu nehmen und die Straße in ihrem gegenwärtigen Zustand zu lassen.
Die Gemeinde, so heißt es aus dem Rathaus, sei indes bemüht, die Planungen an der Karwendelstraße für alle Beteiligten bestmöglich zu regeln. Man setze sich intern intensiv mit dem Sachverhalt aus. Vorab will weder das Bauamt noch der Holzkirchner Bürgermeister Olaf von Löwis etwas zur umstrittenen Karwendelstraße sagen. Sobald nähere Informationen vorliegen, wolle man sich in einer Pressemitteilung dazu äußern.
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