Auf der jüngsten Gemeinderatsitzung in Holzkirchen brachte Irmi Ammer (SPD) ein Anliegen vor, welches nicht auf der Tagesordnung stand:
Seit dem Frühsommer findet im Roggersdorfer Weiher ein wahres Fischsterben statt. Schlamm und Schlick überziehen fast den ganzen Teich. Von insgesamt fünf Graskarpfen, die eingesetzt wurden um den Schlick zu fressen, sind einige mittlerweile schon wieder gestorben. Das Problem ist wohl eine Sauerstoffminderung, durch die vielen Pflanzen. Das ist ein Gemeindeweiher, der braucht eine Sauerstoff-Kur.
Sie vermutet, dass der gesamte organische Kohlenstoff, auch TOC-Wert genannt, durch den flächendeckenden Pflanzenwuchs erhöht ist, und die Sauerstoffzufuhr dadurch eingegrenzt wird. Stefan Marschall, zuständiger Flussmeister vom Wasserwirtschaftsamt erklärt auf Nachfrage:
An Weiher die keinen Zulauf haben und an denen kaum Bewegung herrscht, kommt es oft vor, dass sich bei warmen Temperaturen vollflächig Wasserlinsen bilden. Das ist ein natürlicher Vorgang. Wir haben im Sommer Wasserproben entommen, die keinerlei Auffälligkeiten zeigten.
Demnach befinden sich in dem Weiher weder Gülle noch andere bakterielle Substanzen. Durch vermehrte Oberflächenbewegung, wie beispielsweise Regen oder Belüftungsanlagen könnte man den Wasserlinsen das Leben schwer machen. Solche Anlagen verbrauchen dann aber wieder Strom und kosten Geld, so Marschall.
Bürgermeister Olaf von Löwis findet die Forderung von seiner Gemeinderätin Ammer unverhältnismäßig:
Der Weiher ist in erster Linie ein Löschweiher und kein Badeweiher. Natürlich sollen die Kinder da im Sommer reinspringen können. Als wir gehört haben, dass hier Fische sterben und Sorgen um eine gesundheitliche Gefährdung bestanden, haben wir sofort regiert und das Wasserwirtschaftsamt verständigt. Das grüne Zeug sind Wasserlinsen und ist völlig harmlos. Für Menschen besteht keinerlei Gefährdung.
Zudem seien die Wasserlinsen laut Wasserwirtschaftsamt auf die warme Witterung im Sommer zurückzuführen. Demnach würden sich die Pflanzen im Winter wahrscheinlich wieder auflösen. Das kann auch Flussmeister Marschall bestätigen.
Möglichkeiten, wie man dem Weiher wieder Sauerstoff zuführen könne, gebe es viele, so von Löwis weiter. Die Frage sei, wie man damit umgehe. Erst im März dieses Jahres wurde der Sufferloher Weiher ausgebaggert, weil sich dort zu viel Schlamm bildete. Die Arbeiten waren laut Bürgermeister mit einem “sehr hohen behördlichem Aufwand” verbunden. Man müsse “die Kirche im Dorf lassen”, sonst könnte man ja an jedem Weiher in der Umgebung eine Sauerstoffanlage installieren.
Das konnte auch Ammer nachvollziehen, trotzdem fand sie es wichtig, die Sache aufzuklären und zu kommunizieren, dass hier keine Gefahr bestehe. Löwis versprach sofort tätig zu werden, sobald jemand gefährdet sei. “Durch das Fischsterben sind wir für dieses Thema jetzt sensibilisiert, lasst es uns weiter beobachten”, so der Bürgermeister abschließend.
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