Die Zahl der Inobhutnahmen durch die Jugendämter steigt – auch im Landkreis Miesbach. Allein im vergangenen Jahr haben die Jugendämter in Deutschland 38.900 Kinder und Jugendliche in Obhut genommen. Im Landkreis Miesbach waren es 15. Auch die Zahl der Gefährdungsmeldungen war mit 50 hoch. Das Jugendamt sucht nun dringend neue Pflegefamilien.
„Kinder von ihren Eltern zu trennen, ist immer das äußerste Mittel – die Ultima Ratio“, sagt Jugendamtsleiter Robert Wein. Leicht fällt dieser Schritt nie. Es ist immer ein Balanceakt. Dabei hat das Wohl des Kindes oberste Priorität.
Für diese Kinder und Jugendlichen sucht das Jugendamt Miesbach dann eine geeignete Unterbringung – zum Beispiel eine Pflegefamilie. „Hier wartet das auf sie, was sie bislang vermisst haben: Aufmerksamkeit und Zuwendung, Zuneigung und Liebe. Es ist so etwas wie eine ‚zweite Startchance fürs Leben’ – mit deutlich besseren Vorzeichen“, so Wein.
Die Gründe sind vielfältig
50 Hinweise bekam das Jugendamt Miesbach im vergangenen Jahr auf mögliche Misshandlungen von Kindern und Jugendlichen. 15 Fälle stuften die Mitarbeiter im vergangenen Jahr als so alarmierend und schwerwiegend ein, dass sie die Kinder und Jugendlichen aus Familien – zumindest vorübergehend – herausholen, und anderweitig unterbringen mussten. Hier leisten die Pflegefamilien einen wertvollen Beitrag für das Wohl der Kinder und Jugendlichen.
Die Gründe für die Inobhutnahme sind vielfältig. Sie reichen von Erkrankungen der leiblichen Eltern, über Überforderung und Drogenprobleme bis hin zu Hinweisen auf eine akute Gefährdung des Kindeswohls durch Misshandlung, Vernachlässigung oder sexuelle Gewalt.
Das Jugendamt in Miesbach sucht nun dringend Familien, die bereit sind Kinder und Jugendliche vorübergehend bei sich aufzunehmen und ihnen einen Familienalltag zu ermöglichen.
Infomaterial erhalten sie im Jugendamt Miesbach oder unter www.landkreismiesbach.de.
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