Mit ihrem eigenen und einem anvertrauten Hund ging eine 50jährige Frau aus Tegernsee gestern Nachmittag gegen 13.30 Uhr im Bereich Birkenmoos/Rottach-Egern spazieren. Am Ende der Birkenmoosstraße rannte plötzlich eine Vierergruppe Rehwild von der bebauten Zone Richtung Waldgebiet Tuftenberg.
In Sichtweite der unangeleinten Hunde mussten die Rehe in hüfthohem Schnee eine 200 Meter breite Wiesenfläche queren. Bereits nach der Hälfte der Strecke wurde das letzte Tier der Gruppe, ein 1/2jähriges Rehkitz, von dem anvertrauten Hund eingeholt und an Ort und Stelle totgebissen.
In diesem Zusammenhang bittet die Jagdgenossenschaft Rottach-Egern, die einen Schaden von 200 Euro beklagt, derzeit auch in Ortsrandlagen ihre Hunde anzuleinen. Die momentan allseits problematischen Schneemengen zwingen das ausgehungerte Reh- und Schalenwild zur Futtersuche auch Wohngebiete aufzusuchen.
Wildtiere haben es aktuell schwer
Aktuell ist die Lage für die Wildtiere ohnehin bedenklich. Viele Fütterungsstellen sind nicht mehr erreichbar und die Forstbetriebe haben zu kämpfen, den Tieren so gut es geht zu helfen. Einige Revierleiter sind sogar mit Touren-Ski zu den Fütterungen gegangen, um sie freizuschaufeln, das berichtet der Merkur.
Sollte sich die Lage weiter zuspitzen, gibt es beispielsweise auch die Möglichkeit mit einem Hubschrauber Heuballen in die Wälder abzuwerfen. Das sei früher schon so praktiziert worden, erklärt Jörg Meyer, Leiter des Forstbetriebs Schliersee gegenüber dem Merkur. Die Jagd wurde aufgrund der Witterungen derzeit komplett eingestellt.
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