Am Tegernsee wohnen die Reichen. Ein lukrativer Standort für Bettler, möchte man meinen. Immer wieder sind auch hier sogenannte Bettlerbanden unterwegs. Sie laufen von Haus zu Haus, klingeln an Haustüren und betteln um Geld. Oft können Gemeinden und Polizei wenig tun.
Schon 2017 erklärte die Wiesseer Polizei, dass das zum echten Problem werden könne. Manchmal seien die Banden in mehreren Orten gleichzeitig unterwegs und klappern alle Häuser ab. Besonders schlimm sei dann, wenn man den Bettlern etwas gibt. Dann kommen sie nämlich immer wieder.
Die Wiesseer Polizei wünschte sich schon damals die Einführung einer sogenannten Verfügung über das Verbot bestimmter Formen des Bettelns. Rottachs Bürgermeister Christian Köck will diesem Wunsch nun nachkommen und brachte das Thema in der vergangenen Gemeinderatssitzung an.
“An Häusern klingeln geht gar nicht”
„Auch bei uns ist es schon vorgekommen, dass solche Drückerkolonnen unterwegs sind. Die kommen dann mit dem Bus angereist“, erklärt Köck. Meist seien die Leute aus dem Osten. Die Polizei habe dann nur Handhabe, wenn man eine solche Verfügung erlässt.
Auch bittet er die Bürger um Mithilfe. Sollte jemand solche Bettler sehen, solle sofort die Polizei verständigt werden. „Das ist in dieser Form nicht erlaubt“, so Köck. Es sei etwas anderes, wenn jemand vor dem Supermarkt sitzt. Das sei stilles Betteln. „Aber an der Haustür klingeln geht gar nicht“, betonte der Bürgermeister. Die Rottacher entschieden sich deshalb einstimmig für den Erlass der Verordnung.
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