„Zur Zeit hat sich eine mildere atlantische Strömung durchgesetzt. Es handelt sich um Teile der Luftmasse, welche Ende Januar in Nordamerika eine Kältewelle verursacht hat. Da sie den Atlantik überqueren musste, hat sie sich über dem 10 Grad warmen Golfstrom so stark erwärmt, dass sie als milde Meeresluft bei uns ankommt“, erklärt der Wetterexperte Hans Wildermuth aus Schaftlach.
Am Samstag und Sonntag treibt ein mächtiges Tiefdruckgebiet über dem Atlantik noch mildere Luft ins Oberland, besonders am Sonntag kann es dabei durch Föhn bis 10 Grad warm werden. Da es aber zunächst trocken bleibt, wird nur leichtes Tauwetter einsetzen. Hauptsächlich wird es wohl eher bewölkt bleiben, ab und zu kann sich aber durchaus auch die Sonne mal sehen lassen. Der Wetterfrosch erklärt:
Klart es nachts kurz auf, wird es sofort frostig, das stabilisiert die Schneedecke wieder. Gegen Sonntagabend kann erster Regen einsetzen.
In der Nacht auf Montag zieht dann die Kaltfront des Tiefdruckgebietes durch und leitet den Zustrom polarer Kaltluft aus nördlicher Richtung ein. Diese ist auch feucht und staut sich an den Alpen, wie in den letzten Wochen schon einige Male.
„Am Montag und Dienstag kann dabei wieder ergiebiger Schnee fallen, wobei es immer kälter wird“, so Wildermuth. Im Laufe des Mittwochs beruhigt sich das Wetter und der Schneefall hört auf. Insgesamt können dann aber schon wieder 30 Zentimeter Schnee dazu kommen.
Es bleibt kalt
Danach bildet sich über Mittel- und Nordeuropa ein umfangreiches Hochdruckgebiet, das alle atlantischen Einflüsse für den Rest der Woche fernhält und eher das Tor für kalte Festlandsluft aus Osten öffnet. „Es bleibt also kalt. Anfangs mit Dauerfrost, zum Wochenende wird es tagsüber etwas milder während die Nächte frostig bleiben“, meint der Wetterexperte.
Aus aktueller Sicht sei zwar kein Niederschlag mehr zu erwarten, es bestehe aber eine geringe Unsicherheit darin, dass am Donnerstag oder Freitag in der Nordostströmung eine schwache Front zu uns gesteuert werde. Die könnte dann etwas Schnee und eine neue Portion Kaltluft mitbringen.
„Der Winter bleibt also trotz einer kurzen Unterbrechung am Wochenende im Sattel, womit der zur Zeit vorhandenen mächtigen Schneedecke noch eine lange Lebensdauer prognostiziert werden kann“, so Wildermuth abschließend.
Bilder von Hans Wildermuth:
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