Der Polizeipräsident von Oberbayern Süd wird nicht müde zu betonen, wie gut seine Region sicherheitstechnisch da steht. Beim Gespräch im Landratsamt Miesbach machten Robert Kopp und Landrat Wolfgang Rzehak deutlich, dass bayerische Klischees nicht von ungefähr kommen: “Im Landkreis Miesbach werden mehr als zwei von drei Straftaten aufgeklärt, darauf können wir sehr stolz sein“, so freut sich beispielsweise Kopp. Und ergänzt.
In fast allen Bereichen ist die Kriminalität zurückgegangen und widerspricht damit überregionalen Trends.
Als Hauptgrund sieht Kopp die vergleichsweise hohen Maßstäbe, die in Bayern und speziell im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd angelegt werden. Trotzdem sei der Landkreis Miesbach in diesem Jahr besonders aufgefallen. So wurden landkreisweit im Jahr 2018 3.821 Straftaten gezählt. Zumindest die, die zur Anzeige gebracht wurden. Das sind 400 Straftaten – und damit 9,5 Prozent – weniger als im Jahr zuvor (2017: 4.221).
In den Jahren 2016 und 2017 lag die Zahl noch deutlich höher. Inzwischen würde man aber wieder weniger Straftaten als noch vor zehn Jahren verzeichnen.
„Diese Zahlen können sich sehen lassen“, so lobt Landrat Wolfgang Rzehak die Arbeit der Polizei. Dabei ist nicht alles Gold, was glänzt. Denn zwar gingen in fast allen Bereichen die Zahl der Straftaten im Jahr 2018 teils erheblich zurück. Allerdings stiegen unter anderem die Rauschgiftdelikte um 0,5 Prozent leicht an. Die immer wiederkehrenden Polizeimeldungen zeigen, dass hier nicht selten auch Jugendliche und Heranwachsende beteiligt sind. So lag im vergangenen Jahr der Anteil der Straftäter unter 21 Jahren bei 16,9 Prozent.
Doch Kopp ist überzeugt: „Die erfreulichen Zahlen zeigen, dass wir in den letzten Jahren die richtigen Schwerpunkte in der Kriminalitätsbekämpfung gesetzt haben“. Gleichzeitig müsse man, gerade bei Einbrüchen, wachsam bleiben. Zwar sei die Zahl der Wohnungseinbrüche landkreisweit um die Hälfte auf 22 gesunken. Er erinnert jedoch an einen Erfolg der Wiesseer Polizei, der im Herbst 2017 ein Schlag gegen eine organisierte Einbrecherbande aus Rumänien gelang. „Solche Banden agieren sehr professionell und können in kurzer Zeit gleich mehrere Einbrüche begehen“, so Kopps Warnung. Im Fall der rumänischen Bande seien es rund 69 Fälle im gesamten Bundesgebiet gewesen.
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