Das Schutzmaterial ist im Landkreis Miesbach weiterhin knapp. Trotzdem gibt es bei einigen Dingen Entspannung. Bisher wurden 7.000 Liter Desinfektionsmittel geliefert, 1.300 davon über den Freistaat. „Bei einem wöchentlichen Erfordernis von etwa 500 Litern Desinfektionsmittel ist der Bedarf aktuell gut gedeckt“, so Pressesprecherin des Landratsamts Sophie Stadler.
Auch Schutzbrillen und Visiere liegen in ausreichender Zahl vor: Etwa 100 Stück werden pro Woche gebraucht. 1.200 wurden vom Landkreis angeschafft, 50 vom Freistaat. „Schlecht sieht es mit Schutzanzügen aus: Ungefähr 1.600 Stück werden wöchentlich benötigt – genauso viele, wie bisher überhaupt angekommen sind“, so Stadler weiter. Etwa ein Drittel davon kam vom Freistaat.
Handschuhe nicht ausreichend
Ebenso sind Handschuhe nicht ausreichend vorhanden: 55.000 Stück würden gebraucht, 14.500 sind aktuell im Lager. 240.000 wurden bisher geliefert, 150.000 davon vom Freistaat. Angespannt, aber nicht aussichtslos, ist die Lage hingegen bei Masken: 20.000 einfache OP-Masken werden pro Woche mindestens benötigt. 75.000 Stück kamen bisher im Landkreis an, 65.000 davon vom Freistaat. Stadler dazu:
Der aktuelle Bestand im Lager reicht für knapp zwei Wochen.
FFP2-Masken, die vorrangig im Krankenhaus oder in der Altenpflege verwendet werden, sind nach einer Lieferung aus Russland vom Osterwochenende aktuell genügend vorhanden. Der wöchentliche Bedarf liegt hier bei etwa 10.000 Stück. Der Landkreis hat bisher Schutzmaterial im Wert von ungefähr 1,5 Millionen Euro bestellt. Die Mittel werden erst nach Erhalt der Ware abgerufen. „Leider sind schon mehrere Lieferungen ausgefallen oder auf einen späteren Lieferzeitpunkt verschoben worden“, erklärt die Pressesprecherin weiter.
Zur Bewältigung der Corona-Pandemie im Landkreis Miesbach wird der Kreisausschuss und der Kreistag in seinen Sitzungen in der kommenden Woche über eine außerordentliche Mittelbereitstellung in Höhe von 2,5 Millionen Euro entscheiden. Die Schutzmaterial-Beschaffungen sollen über dieses Extra-Budget abgewickelt werden. Der Freistaat sei bisher nicht in Vorleistung gegangen. Allerdings ist dem Landkreis ein Ersatz der entstehenden Kosten aus dem Corona-Schutzschirm bzw. aus dem Katastrophenschutzfonds des Freistaats in noch unbekannter Höhe in Aussicht gestellt worden.
Bevölkerung kann nicht flächendeckend versorgt werden
Alle Schutzmaterialien werden an besonders schutzbedürftige Einrichtungen im Landkreis verteilt. 192 Bedarfsträger werden aktuell versorgt, darunter das Krankenhaus, Ärzte und Pfleger, ambulante Pflegedienste, Alten- und Pflegeheime und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Auch die Blaulichtorganisationen werden nach Bedarf versorgt.
Klar ist aber auch: „Es ist angesichts des beschriebenen, kaum ausreichenden Bestands an Schutzmaterial nicht möglich, die Bevölkerung im Landkreis Miesbach flächendeckend zu versorgen.“ Die Schutzmaterialien, die der Krisenstab beschafft, seien auch nicht für den Alltagsgebrauch geeignet, sondern für die Versorgung und Betreuung von Risikogruppen.
Das Schutzmaterial wird von einer Task Force innerhalb des Krisenstabs beschaffen. Das THW OV Miesbach transportiert das Material und verwaltet das Zentrallager. Disponiert an die Bedarfsträger wird das Material von der „Unterstützungsgruppe Örtlicher Einsatzleiter“, einer kleinen Gruppe besonders geschulter Feuerwehrler und THWler, die sonst bei Großschadenslagen den Kreisbrandrat oder seinen Stellvertreter unterstützt.
Alle Informationen, Kontakte und weiterführende Links zum Thema Corona sind auf der Seite www.landkreis-miesbach.de/coronavirus gesammelt.
Die aktuellen Zahlen im Landkreis Miesbach – Stand 16.04.2020
Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen im Landkreis Miesbach steigt im Vergleich zum Vortag um sieben Personen auf insgesamt 483. Gleichzeitig steigt aber auch die Zahl der Genesenen deutlich um 45 Personen, sodass nur noch 155 Fälle aktiv sind. 23 Personen werden stationär behandelt, drei davon intensivmedizinisch.
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