Das Leben hinter der Glasscheibe hat ein Ende

Drei Monate ohne Besuch und mit wenig sozialen Kontakten. Gespräche fanden meist durch eine Glasscheibe statt. Eine Tortur für die teils demenzkranken HeimbewohnerInnen im Tegernseer Tal. Nun sind endlich wieder Besuche gestattet. Das durften die SeniorInnen mit einem kleinen Highlight feiern.

Endlich konnten die HeimbewohnerInnen wieder am sozialen Leben teilnehmen / Fotos: Marille Tipolt

Über zwölf Wochen hatten es die BewohnerInnen in den Altenheimen am Tegernsee sehr schwer. Kein Besuch, und wenn dann nur Gespräche durch eine Glasscheibe. „Das bringt Demenzkranke sehr durcheinander“, sagt die Seniorenbeauftragte der Gemeinde Rottach-Egern Marille Tipolt. Man sei sehr zufrieden, dass das jetzt wegfalle. Trotzdem seien auch die neuen Auflagen nicht das Gelbe vom Ei.

Ab heute dürfen die BewohnerInnen der Altenheime zwar wieder Besuch empfangen. Doch die Bedingungen sind schwierig. „Wer zu Besuch kommen will, muss sich vorher anmelden. Dann kann man mit den Bewohnern eine halbe Stunde Zeit verbringen“, erklärt Tipolt. Man kann einen kleinen Spaziergang draußen machen oder sich in dafür vorgesehenen Räumlichkeiten unterhalten – natürlich immer noch mit Maske und Abstand. Nach der halben Stunde ist der Spaß aber wieder vorbei und man muss einen neuen Termin vereinbaren. Mal schnell die Mama oder den Opa im Heim besuchen, sei immer noch nicht möglich.

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Musik für die Seele

Tipolt weiß, dass Corona schlimm ist und es die Maßnahmen gebraucht hat. Trotzdem wisse man nicht, was die Abschottung mit der Psyche der Menschen gemacht hat. Gerade in den Altenheimen waren die BewohnerInnen teils gefangen wie in einem Glaskäfig.

Um nun endlich wieder ein bisschen Leben in die Heime zu bringen, hat sich Tipolt etwas Besonderes einfallen lassen. Die Rottacher Blasmusik spielte auf dem Parkplatz des „Seniorenzentrums Der Schwaighof“ als auch auf dem Gelände der „Seniorenresidenz Wallberg“. „Alle haben sich riesig gefreut und auf ihren Balkonen getanzt“, sagt Tipolt.

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Eine tolle Aktion, die den HeimbewohnerInnen wohl eine lang ersehnte Ablenkung vom tristen Alltag der vergangenen Wochen gebracht haben dürfte. „Der Dank geht an die „LichtBlick-Seniorenhilfe“ für die finanzielle Unterstützung und an Hans Weber und seine Musiker für dieses Melodien-Potpourri“, sagt Tipolt abschließend.

Video von Marille Tipolt

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