Auch im Landkreis Miesbach muss ein Impfzentrum organisiert werden – so verlangt es das Bayerische Corona-Impfkonzept. Bis 15. Dezember sollen diese Impfzentren einsatzbereit sein. Die Planungen im Landkreis nehmen deshalb Fahrt auf: Die konkrete Ausgestaltung ist noch in Arbeit, aber eine Projektgruppe hat bereits die ersten Schritte eingeleitet.
„Die erste Entscheidung ist bereits gefallen, nämlich, dass es nur ein Impfzentrum an einem festen Standort im Landkreis geben wird. Die Verhandlungen für ein konkretes, zentral im Landkreis gelegenes Mietobjekt laufen bereits. Es wäre auch möglich, analog zum Testzentrum eine Zelt- oder Containerlösung aufzustellen. Da die Impfung jedoch einen erheblich größeren Aufwand darstellt als die Testung, bevorzugen wir die Lösung mit dem Mietobjekt“, sagt Abteilungsleiter Severin Eichenseher. Zu seiner Abteilung gehört unter anderem das Gesundheitsamt, daher ist er einer der Haupt-Organisatoren des Impfzentrums.
Impf-Teams werden bereit gestellt
Zusätzlich zum Impfzentrum wird es Impf-Teams geben, die beispielsweise wenig mobile Personen vor Ort in Pflegeeinrichtungen impfen könnten. Die Koordination der Impfteams wird über das Impfzentrum erfolgen. Die mobilen Teams werden aus je einem Arzt, einer medizinischen Assistenzkraft und einer Verwaltungskraft bestehen.
Für den Betrieb des Impfzentrums sind mehrere Ärzte, medizinische Assistenzkräfte und Verwaltungskräfte notwendig. „Mit welchem Personal das Impfzentrum betrieben wird, wird gerade ausgearbeitet. Die genaue Anzahl der Mitarbeiter hängt von der Anzahl an Patienten ab, die sich impfen lassen wollen“, erklärt die Pressesprecherin des Landratsamts Sophie Stadler.
Das Bayerische Corona-Impfkonzept sieht vor, eine Kapazität von 250 Impfungen pro Tag vorzuhalten. Ob diese Kapazität tatsächlich ausgeschöpft werden muss, werde sich zeigen. Zum Vergleich: Beim Testzentrum soll eine Kapazität von 200 bis 300 täglichen Testungen für den Landkreis Miesbach vorgehalten werden. Tatsächlich nehmen täglich etwa 60 Personen das Angebot wahr. „Der Unterschied ist jedoch, dass den Corona-Test auch viele Hausärzte durchführen können, wohingegen die Impf-Dosen voraussichtlich nur über die Impfzentren verteilt werden“, so Stadler.
Wer wird zuerst geimpft?
Über das Gesundheitsministerium werden zwei Impfstoffe geliefert. Wie die logistische Abwicklung des teilweise nur bei Unterkühlung haltbaren Impfstoffes ablaufen soll, sei den Landratsämtern noch nicht im Detail mitgeteilt worden.
In welcher Reihenfolge die Impf-Dosen zur Verfügung gestellt werden, steht auch noch nicht fest. Es muss jedoch wohl eine Priorisierung vorgenommen werden, da der Impfstoff nicht sofort flächendeckend für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung stehen wird. Die Staatsregierung benennt hierzu folgende Personengruppen für eine priorisierte Impfung:
- „Besonders vulnerable Gruppen wie Menschen hohen Alters, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Betreute und Bewohner in stationären und teilstationären Einrichtungen für Menschen mit Behinderung;
- Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko etwa aufgrund ihres Berufs (insbesondere medizinisches und pflegerisches Personal);
- Berufsgruppen aus sensiblen Bereichen der kritischen Infrastruktur wie Polizei und Gesundheitswesen;
- Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko aufgrund äußerer Umstände wie zum Beispiel beengte Wohnverhältnisse.“
Die Staatsregierung betont außerdem, dass Impfungen nur auf freiwilliger Basis vorgenommen werden sollen. Die Kosten für die Impfzentren sollen erstattet werden. Das Bayerische Corona-Impfkonzept muss von allen Landkreisen und kreisfreien Städten zwingend umgesetzt werden.
Die aktuellen Zahlen im Landkeis Miesbach:
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