Leider ist der Asiatische Laubholzbockkäfer schon seit längerer Zeit auch bei uns in der Tegernseer Stimme ein Thema, das uns auch die nächsten Jahren regelmäßig begleiten wird.
Geladen hatte die LfL, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft. Der Ortstermin an einem großen Bergahorn war der Auftakt zum ALB-Kronenmonitoring. Bis zum März 2021, erklärte Projektleiter Seib vom LfL, werde diese Maßnahme in der 500 Meter großen Fokus Zone rund um den ersten Fundort des Asiatischen Laubholzbockkäfer durchgeführt.
Vier Kletterfirmen, die im Rahmen einer EU-Ausschreibung den Zuschlag erhielten, wurden mit der Suche nach Spuren des ALB beauftragt. Hierzu wurde das betroffene Gebiet in vier Zonen aufgeteilt, die von je einer Baumkletterfirma gründlich untersucht wird.
Spurensuche in eisiger Höhe
Bei dem Kronen Monitoring untersuchen speziell geschulte Baumkletterer ausgewählte Bäume auf Symptome für den Befall mit dem ALB. Gerhard Krauss vom LfL erläuterte: “Gerade im Winter, wenn die Bäume von den Blättern befreit sind, ist ein Befall besonders gut zu erkennen.” Zwar erschweren Regen und Schnee das Monitoring aber die zirka 1 cm großen kreisrunden Ausbohrlöcher, die von den Larven ausgeworfenen groben Nagespäne sowie der Reifungsfraß der Käfer an Ästen, seien im Winter für die geschulten Kletterer gut erkennbar.
Versuche das Monitoring mit Hilfe von Drohnen durchzuführen seien gescheitert. “Es braucht geschulte Mitarbeiter, um den Befall zu erkennen”, erklärt Claus Jacob vom Forstbetrieb Jacob. “Die Technik kann bei dieser Arbeit das menschliche Auge nicht ersetzen”, fügt er hinzu, während er seinen Kollege Florian Brunner oben im Bergahorn sichert.
Durch das Baumkronen Monitoring werden die Miesbacher Bürger, die in der Fokuszone leben, unterstützt. Diese sind dazu aufgefordert alle zwei Monate ihre Wirtspflanzen im Garten und auf den Balkonen auf Befall durch den ALB zu untersuchen. Die LfL bittet daher alle betroffenen Haushalte um die Unterstützung der Baumkletterer bei ihrer Arbeit. Im Vorfeld der Kletter-Einsätze werden die Anwohner mit Einwurf Zetteln über das bei ihnen geplante Monitoring informiert. Im Anschluss werden die Monitoring-Termine individuell mit den Grundstücksbesitzern und Mietern vereinbart.
Alle Bereiche außerhalb der Fokuszone, sowie Sträucher und Bäume, die nicht beklettert werden können, werden durch das Bodenmonitoring abgedeckt. Hierbei wird das gesamte Quarantäne Gebiet durch Inspektoren der LfL visuell und durch den Einsatz von Spürhunden untersucht.
Transparenz angestrebt
Auch der Miesbacher Bürgermeister bedankte sich bei dem LfL für die gute Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des ALB seit dessen Entdeckung. “Wir wollen Transparenz bei unseren Maßnahmen gegen den Schädling schaffen”, betonte Gerhard Braumiller in einer kurzen Ansprache. “Nicht dass uns heute hier einer sieht, es morgen heißt wir hätten wieder Bäume gefällt.”
Unterstützung und weitere Informationen findet ihr auf der Internetseite des LfL oder direkt bei der ALB-Hotline 08161 71-5730-
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