Krankenhaus-Leitung begrüßt härteren Lockdown

In den letzten Wochen konnte zwar eine Stabilisierung der Lage im Landkreis beobachtet werden, doch die 7-Tage-Inzidenz liegt weiterhin auf hohem Niveau. Das Krankenhaus Agatharied gibt nun Einblick in sein Corona-Management in Zeiten solch hoher Infektionszahlen.

Das Krankhaus Agatharied gibt Einblicke in sein Corona-Management. / Quelle: Archiv

Das Corona-Virus stellt viele Menschen weiterhin vor große Schwierigkeiten – vor allem Krankenhäuser und Kliniken. Bis es in einem Test nachweisbar ist, können einige Tage nach der eigentlichen Infektion vergehen. „Deshalb kann auch jeder Test nur eine Momentaufnahme sein“, heißt es nun in einer aktuellen Mitteilung des Krankenhauses Agatharied. Die Folge sei, dass trotz ausgefeiltem Sicherheitskonzept ein zunächst unerkannter Eintrag der Infektion ins Krankenhaus nie komplett ausgeschlossen werden könne.

Je höher die Anzahl der Infektionen in der Bevölkerung, desto größer wird damit die Herausforderung für das Krankenhaus.

Anzeige

Im Krankenhaus Agatharied gelten derzeit strikte Regeln, um die Sicherheit der Patienten, aber auch der Mitarbeiter gewährleisten zu können. Die aktuellste Maßnahme ist, dass die vorhandenen 2+2-Bett-Zimmer nun nur noch mit maximal zwei Patienten belegt werden.

Mit steigenden Infektionszahlen rücke nun das sogenannte Ausbruchsmanagement immer mehr in den Vordergrund. „Wenn schon nicht mit hundertprozentiger Sicherheit verhindert werden kann, dass sich das Virus unerkannt ins Krankenhaus einschleicht, dann müssen wenigstens die Folgen so gering wie möglich gehalten werden“, heißt es Seitens der Verwaltung.

Strikte Maßnahmen und Abläufe im Infektionsfall

Sobald ein Patient, der zuvor wegen eines negativen Testergebnisses als nicht-infektiöser Patient geführt wurde, nun positiv auf das Virus getestet wird, läuft automatisch eine festgelegte Routine ab. Der Patient wird in ein Einzelzimmer auf der Covid-Station verlegt und alle Patienten der Station sowie alle Mitarbeiter, die auf dieser Station gearbeitet haben, werden auf das Virus getestet.

Sofort wird für diese Station ein vorübergehender Aufnahmestopp verhängt und bis der letzte Patient von dieser Station entlassen werden kann, wird diese wie eine Covid-Station behandelt. Das bedeutet, dass nun alle Maßnahmen unter erhöhten Schutzbedingungen erfolgen. Ein ähnliches Prozedere gilt, wenn bei einem Mitarbeiter eine Infektion festgestellt wird. „Auf diese Weise kann größtmögliche Sicherheit gewährleistet werden“, heißt es weiter. Derart weitreichende Maßnahmen mussten aber seit Pandemieausbruch zum Glück erst viermal ergriffen werden.

Nur wenige Mitarbeiter in Quarantäne

Die Verwaltung betont in diesem Zusammenhang erneut: „Das Krankenhaus Agatharied war und ist zu jeder Zeit handlungsfähig. Jeder Patient, der dringend eine stationäre Behandlung benötigt, kann versorgt werden.“ Auch wenn die Bettenkapazitäten aufgrund der Pandemie reduziert sind, komme es im Moment weder auf der Intensivstation, noch in anderen Bereichen zu Engpässen bei der Behandlung von Notfällen.

Doch das größte Problem bleibt: „Wegen der hohen Infektionszahlen in der Bevölkerung ist das Krankenhaus Agatharied ständig in Halb-Acht-Stellung. Die Lage ändert sich täglich und hält alle Mitarbeiter auf Trab.“ Aktuell befinden sich zur Sicherheit 18 Mitarbeiter des Krankenhauses in Quarantäne. „Dies ist bezogen auf deutlich über 1.000 Mitarbeiter zwar eine sehr geringe Anzahl, macht die Aufstellung der Dienstpläne aber bereits jetzt zu einer echten Herausforderung.“

Krankenhaus begrüßt härteren Lockdown

Um die Handlungsfähigkeit auf Dauer zu erhalten, gebe es nur einen Weg: Die Infektionszahlen müssen sich verringern. Da für die kommenden zwei Wochen wegen des Nachlaufeffekts noch mit steigenden Infektionszahlen zu rechnen sei, bleibt auch das Risiko, dass sich weitere Mitarbeiter anstecken.

Gerade deshalb werden die nun endlich von Bund und Ländern beschlossenen, strikteren Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen nach eigenen Angaben vom Krankenhaus Agatharied ausdrücklich begrüßt.

Geschäftsführer Michael Kelbel sagt zusammenfassend: „Unser oberstes Ziel ist es, die Versorgung der Bevölkerung zu jeder Zeit so breit wie möglich aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig müssen wir mit den letzten Kräften unserer Mitarbeiter sorgfältig haushalten.” Er bedankt sich bei der Bevölkerung für das entgegengebrachte Verständnis und Vertrauen.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner