Der Start ins neue Jahr unterscheidet sich im Hinblick auf das Infektionsgeschehen nicht vom Ende des alten Jahres: “Täglich werden einige Fälle ans Gesundheitsamt gemeldet, von den Höchstwerten am 23. und 24. Dezember ist man jedoch weit entfernt”, versichert Sophie Stadler, Pressesprecherin des Landratsamtes Miesbach.
Eigentlich hatte das Gesundheitsamt Miesbach mit einem deutlichen Anstieg der Zahlen zwischen den Jahren gerechnet, wenn die über die Feiertage geschlossenen Arztpraxen wieder geöffnet haben. Ein großer Anstieg sei jedoch bisher ausgeblieben. “Auch die Sieben-Tage-Inzidenz ist wieder deutlich gesunken, nachdem die vielen Fälle vom 23. und 24. Dezember aus der Berechnung herausgefallen sind”.
Entwarnung gibt unser Gesundheitsamt jedoch noch nicht, heißt es im aktuellen Corona-Update: Es rechnet weiter mit einem Anstieg der Zahlen in den kommenden Tagen, wenn alle Praxen wieder normal geöffnet haben und die Inkubationszeit (Zeitraum zwischen Kontakt mit dem Virus bis zum Auftreten der ersten Krankheitsanzeichen) von bis zu 14 Tagen seit den Weihnachtsfeiertagen verstrichen ist.
Infektionscluster in Einrichtungen
Das Infektionsgeschehen ist weiterhin diffus mit einigen kleineren Clustern. In der Asylbewerberunterkunft in Warngau ist ein weiterer positiver Fall aufgetreten (somit insgesamt 27 der 47 anwesenden Bewohner positiv), weshalb die Quarantäne in der Einrichtung verlängert werden musste. “Ob diese Ende der Woche aufgehoben werden kann, zeigt sich, wenn alle Ergebnisse der erneuten Reihentestung vorliegen”, erklärt Stadler.
Weiter gibt es kleinere Infektionscluster in einer Senioreneinrichtung und einer Rehaklinik im Tegernseer Tal sowie in zwei Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen im Schlierach-Leitzachtal und im Nordlandkreis. “Es handelt sich jeweils um kleine Infektionscluster, jeweils mit positiven Fällen im niedrigen einstelligen Bereich”, so Stadler.
Das Gesundheitsamt sei in engem Austausch mit den Einrichtungsleitungen und berate diese intensiv. “Die Ausbruchsgeschehen in den Einrichtungen erscheinen aktuell gut eingrenzbar, jedoch werden weitere Reihentestungen im Laufe der Woche zeigen, ob es bei den sehr wenigen Fällen bleibt oder ob das Virus weiter gestreut hat”, erklärt die Pressesprecherin weiter.
Ein weiterer Infizierter verstorben
Im neuen Jahr ist bereits eine weitere Person im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Es handele sich um einen Mann im hohen Alter. “RKI und LGL differenzieren nicht, ob jemand am oder mit dem Virus verstorben ist”, fügt Stadler hinzu.
Dem Gesundheitsamt sind bisher 22 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus bekannt, 12 davon seit dem 08. Dezember. Die Auflistung von LGL und RKI berichtet hingegen von insgesamt 24 Todesfällen. Stadler erklärt die Unstimmigkeit:
Bei den beiden zusätzlichen Verstorbenen in der Auflistung von LGL und RKI handelt es sich wahrscheinlich um Menschen, die in anderen Landkreisen verstorben sind und von den dortigen Behörden gemeldet wurden, jedoch aufgrund ihres Erstwohnsitzes in die Statistik des Heimatlandkreises fallen und erst im Nachhinein an die eigentlich zuständige Behörde im Heimatlandkreis gemeldet werden.
“Vom Impfzentrum gibt es keine Neuigkeiten, da dieses aus Ermangelung an Impfstoff derzeit nicht in Betrieb ist”, berichtet die Pressesprecherin weiter. Mobile Teams haben insgesamt bisher 900 Dosen Impfstoff im Landkreis verimpft. “Die nächste Lieferung an Impfstoff ist für den 09. Januar angekündigt, sodass theoretisch am 10. Januar die nächste Senioreneinrichtung besucht werden könnte”.
Trotz der Impfstoff-Knappheit hält das Team des Impfzentrums am Ziel fest, bis Ende Januar alle Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen, die eine Impfung wünschen, mit Impfstoff versorgt zu haben, heißt es weiter. Die zweite Dosis Impfstoff für die bisher geimpften Personen sei, unabhängig von den aktuellen Lieferschwierigkeiten, gesichert, teilte die Regierung von Oberbayern mit. Ab Mitte Januar startet also die zweite Runde in den bereits besuchten Pflegeeinrichtungen.
Öffnungstermin des Impfzentrums unklar
“Leider kann angesichts des derzeitigen Impfstoff-Mangels noch kein verbindlicher Termin angegeben werden, wann das Impfzentrum in Hausham öffnet”, erklärt Stadler. Es müsse sich jedoch niemand Sorgen machen, dass er den Impfstart verpasst: “Alle Bewohner des Landkreises Miesbach, die über 80 Jahre alt sind und damit zur priorisierten Gruppe gehören, werden vom Impfzentrum postalisch benachrichtigt, wenn Impfstoff zur Verfügung steht und Termine vereinbart werden können”.
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