Deutschland setzt Corona-Impfungen mit dem Präparat des Herstellers AstraZeneca vorsorglich aus. Das Freisinger Impfzentrum reagiert und hat vorsorglich alle Termine, bei denen der Impfstoff hätte verabreicht werden sollen, abgesagt, das berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Im Landkreis Miesbach hat man dazu erst in diesen Minuten die Anordnung erhalten. “Davon, dass Deutschland Impfungen mit dem AstraZeneca-Produkt aussetzt, hat das Impfzentrum aus den Medien erfahren”, sagt die Pressesprecherin des Landratsamts Miesbach Sophie Stadler. Die 77 Impfterminen mit AstraZeneca, die für morgen angesetzt sind, werden abgesagt. Ebenso die Termine für die darauffolgenden Tage.
Diese Woche erhält das Impfzentrum 1.152 Dosen BioNTech, 400 Moderna (nur für Zweitimpfungen) sowie eigentlich 550 AstraZeneca. In der kommenden Woche soll die Liefermenge von AstraZeneca um die Hälfte reduziert werden. “Wie sich der Impf-Stopp von AstraZeneca auf die Lieferungen auswirkt, ist noch unklar”, sagt Stadler. Auch, was mit dem übrigen Impfstoff geschehe, sei noch nicht bestimmt. Das Landratsamt gehe aber davon aus, dass dazu zeitnah eine Anweisung von der Regierung komme.
Ärzte werden in Impfablauf eingebunden
Seit dem Wochenende sind im Landkreis Miesbach mehr als 10.000 Menschen mindestens einmal geimpft: Genau 10.258 Personen, also 10,3 Prozent, erhielten bereits das Vakzin. 4.508 Geimpfte sind über 80 Jahre alt (von insgesamt 7.500 Landkreisbürger über 80 Jahren).
Zusätzlich zum Impfzentrum werden aktuell einzelne Arztpraxen „angelernt“. “Sollten Impfwillige also ein Impfangebot in einer Praxis und nicht im Impfzentrum erhalten, so ist das kein Fehler”, betont die Pressesprecherin. Auf diese Weise soll ein fließender Übergang zur verstärkten Einbindung der Hausärzte voraussichtlich ab April entstehen. Noch können keine Termine direkt beim Hausarzt gebucht werden. Die Terminvergabe erfolgt über das Impfzentrum und die dort verwendete Termin-Software des Freistaats.
Zwei Schulklassen in Quarantäne
Das Infektionsgeschehen entspannte sich über das Wochenende etwas: Am Samstag wurden dem Gesundheitsamt neun Neuinfektionen gemeldet, am Sonntag null (der erste Tag ohne Neuinfektionen seit 19. Oktober) und heute sechs. Stadler erklärt weiter:
Die 7-Tage-Inzidenz fällt dementsprechend wieder. 82 Mutationen, alle von der britischen Variante, wurden seit 28.Januar festgestellt. Das entspricht 25 Prozent aller Neuinfektionen seit der ersten Mutation im Landkreis.
Außerdem mussten am Wochenende zwei Schulklassen nach je einem positiven Befund eines Schülers in Quarantäne geschickt werden. Es gebe keine größeren Infektionscluster, jedoch einige größere Familienverbände, die sich gegenseitig angesteckt haben.
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