Wer über die B318 ins Tal fahren möchte, hat zurzeit und in den kommenden Monaten schlechte Karten. Über Umwege und mit Ampeln führt die neue Route. Denn die Sanierung einer Brücke nimmt in Bayern offenbar viel Zeit in Anspruch. Das staatliche Bauamt Rosenheim will das erklären.
Neubau statt “nur” Sanierung
“Die lange Bauzeit bis Ende Juli begründet sich dadurch, dass es sich um den Neubau eines Brückenbauwerks handelt. Dieser Neubau ist mit Blick auf den Zustand der bestehenden Brücke aus den 30er Jahren notwendig geworden. Da eine Sanierung nicht mehr möglich war”, erklärt Ursula Lampe, Pressesprecherin des staatlichen Bauamts in Rosenheim.
Der Neubau der Brücke beinhalte unter anderem “die Herstellung einer Baugrube, die Gründung mit Bohrpfählen sowie das Schalen, Bewehren und Betonieren der Widerlager und den Einbau des Brückenüberbaus aus einer Fertigteilplatte, außerdem das Herstellen einer neuen Fahrbahndecke, nebst Markierungen”.
Trotz der umfangreichen Arbeiten ist das Staatliche Bauamt Rosenheim bemüht, die Bauzeit und die damit entstehenden Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich zu halten
versichert Lampe. Dennoch ist die B318 die zentrale Verbindung in das Tal. Um die Bauzeit möglichst gering zu halten, hat das Bauamt verschiedene technische Varianten untersucht. Schließlich entschied man sich für ein Bauverfahren mit Fertigteilplatten. Dieses Bauverfahren stellt eine hohe Ausführungsqualität bei gleichzeitig geringerer Bauzeit sicher, so die Herrschaften aus Rosenheim, da die Herstellung der Fertigteile parallel zu den Arbeiten vor Ort erfolgen kann.
Aufgrund der beengten Situation könne eine örtliche Behelfsumfahrung nicht eingerichtet werden. Die Verkehrsführung wurde deshalb vom Staatlichen Bauamt Rosenheim und den weiteren beteiligten Stellen lange im Voraus geplant. Die Umleitungen beinhalten unter anderem die Steuerung durch Ampeln, Behelfsampeln oder Umleitungsstrecken. Weiter heißt es:
Die Kosten belaufen sich auf etwa 550.000 Euro an Bundesmitteln, die der Freistaat Bayern in den Neubau der Brücke der B 318 investiert.
Um die Einhaltung des Baufortschrittes zu gewährleisten, wird dieser täglich vor Ort durch einen mit der Bauaufsicht beauftragten Mitarbeiter des Staatlichen Bauamtes Rosenheims kontrolliert”, versichert die Sprecherin. Auch wichtig: Zudem fänden regelmäßige Baubesprechungen statt. Die Bauzeit sei zwar knapp kalkuliert, findet man in Rosenheim, “aber realistisch bemessen”, deshalb bestünden seitens des Staatlichen Bauamtes keine Bedenken, dass die vier Monate auch eingehalten werden.
Derweil ärgern sich die Anwohner der Schaftlacher Straße grottig, weil zum einen diverse Autofahrer den Umweg mit hoher Geschwindigkeit befahren, und zum anderen das ein oder andere Mal auch in anliegende Wiesen brettern. Einige Anwohner haben schon Paletten aufgestellt, um genau das zu verhindern. Fraglich ist, wie es bei gutem Ausflugswetter aussehen wird. Aber es sind ja nur vier Monate…
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