Erst zugelassen, dann eingeschränkt, dann wieder ausgeweitet, zeitweise komplett ausgesetzt und wiederaufgenommen – das Chaos rund um den britisch-schwedischen Impfstoff AstraZeneca geht weiter. In der gestrigen Gesundheitsministerkonferenz wurde nun beschlossen, dass AstraZeneca ab dem 31.03.2021 nur noch bei Personen eingesetzt wird, die das 60. Lebensjahr vollendet haben.
Zuvor hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) eine solche Altersbeschränkung empfohlen. Grund seien Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit Impfungen. Auch das Impfzentrum in Hausham musste nun schnell reagieren und hat Termine für über 60-jährige Impfwillige mit AstraZeneca sofort abgesagt.
Lieferungen dringend erwartet
„Von den für heute geplanten 165 Impfungen mit AstraZeneca im Impfzentrum mussten 39 Termine aufgrund des Alters der Impfwilligen abgesagt werden“, heißt es seitens des Landratsamts Miesbach. Das Team des Impfzentrums habe daraufhin sechs registrierte Impfwillige über 60 Jahren für heute eingeladen, „damit jede Impfdosis der angebrochenen Phiole eingesetzt wird.“ Der Restbestand werde am 05.04.2021 verimpft. Dabei betont das Landratsamt:
Auch die kommenden Lieferungen von AstraZeneca werden im Impfzentrum dringend erwartet. Die Personengruppe der priorisierten über 60-Jährigen übersteigt die Liefermengen von AstraZenca bei weitem.
Für Landkreisbürger unter 60 Jahren, die bereits eine Erstimpfung mit AstraZeneca erhielten, erwartet das Landratsamt noch immer eine offizielle Empfehlung der STIKO, wie in diesem Fall zu verfahren ist. „Personen, die unter 60 Jahre alt sind und die Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten haben, können nach ärztlichem Ermessen und individueller Einschätzung zusammen mit ihrem Hausarzt entscheiden, ob die Zweitimpfung mit AstraZeneca erfolgen soll“, so eine Sprecherin.
AstraZeneca ab Mitte April nur noch beim Hausarzt
Weitere Informationen hierzu gebe es beim Hausarzt. „Es wird auch angedacht, für die Zweitimpfung einen anderen Impfstoff als AstraZeneca zu nutzen. Solange dies jedoch nicht in der Impfsoftware des Freistaats implementiert ist, kann die Terminvergabe nicht erfolgen.“
Die Impfzentren erhalten ab zirka Mitte April AstraZeneca nur noch für Zweitimpfungen für Personen, die die Erstimpfung mit AstraZeneca bereits erhalten haben. Weitere Auslieferungen von AstraZeneca an die Impfzentren sind ab da nicht mehr vorgesehen. „Impfungen mit AstraZeneca werden ab dann nur noch über niedergelassene Ärzte durchgeführt“, so eine Sprecherin des Landratsamts abschließend.
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