Das Landratsamt Miesbach veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Informationen zu Landkreisbürgern, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben sind. „Da wir ein sehr kleiner Landkreis sind, verzichten wir bewusst darauf, bei jedem zusätzlichen Verstorbenen Informationen herauszugeben“, erklärt eine Sprecherin. Es wäre zu naheliegend, beispielsweise mit Todesanzeigen Rückschlüsse auf einzelne Personen zu ziehen.
Das können und wollen wir datenschutzrechtlich nicht, auch wenn das Landratsamt regelmäßig Anfragen besonders besorgter Bürger erreichen, die bestenfalls Name und Adresse der Verstorbenen verlangen, um selbst zu überprüfen, ob diese wirklich im Zusammenhang mit dem Virus verstorben sind.
Als Corona-Verstorbener zählt, wer mit oder an dem Virus verstirbt. „Diese Zählweise ist vom RKI so vorgegeben“, betont die Sprecherin. „Es lässt sich trefflich darüber streiten, ob diese Zählweise geeignet ist, aber sie ist nun mal aktueller Stand der Wissenschaft“, gibt sie zu bedenken.
Die meisten Todesfälle in der Gruppe der Über-80-Jährigen
Im Landkreis sind bisher 64 Personen im Zusammenhang mit dem Virus verstorben. Die Verteilung nach Alter und Geschlecht der Verstorbenen bestätige die Erkenntnisse des RKI-Dashboards: „dass etwas mehr Frauen als Männer verstorben sind und dass die meisten Todesfälle in der Gruppe der Über-80-Jährigen sind“, heißt es weiter.
Besonders positiv hervorzuheben sei allerdings, dass seit Mitte Februar kein einziger Bewohner einer Pflegeeinrichtung in Zusammenhang mit dem Virus verstorben ist. „Zwischen 27.12.2020 und 11.02.2021 wurden alle impfwilligen Bewohner und Mitarbeiter der zehn stationären Pflegeeinrichtungen zweimal geimpft.“ Einzelne Nachzügler wurden auch später noch geimpft.
Vorsichtige Hoffnung für Pflegeeinrichtungen
Nach Angaben des Landratsamts, haben sich in den Einrichtungen teilweise bis zu 90 Prozent aller Bewohner für eine Impfung entschieden. „Nachdem der vollständige Impfschutz gegeben war, also sieben Tage nach der zweiten Impfung, ist kein Bewohner mehr im Zusammenhang mit dem Virus verstorben.“ Es sei auch, abgesehen von einigen wenigen Einzelfällen, zu keinem größeren Corona-Ausbruch mehr in den Einrichtungen gekommen.
Diese Informationen lassen vorsichtig hoffen, dass die Impfungen einen wesentlichen Teil zur Entspannung der Lage in den Pflegeeinrichtungen beitragen.
Bisher wurden im Landkreis Miesbach insgesamt 18.964 Personen geimpft (Stand 15.04.). Das macht eine Impfquote von 18,96 Prozent. Zu spät kam die Impfung jedoch für elf Bewohner von zwei Pflegeeinrichtungen im Tegernseer Tal im Januar und Februar. „Sieben von ihnen wurden kurz zuvor geimpft, hatten sich jedoch bereits vor der Impfung mit dem Virus infiziert“, so die Sprecherin. Das Landratsamt hat hier alle Infos dazu zusammengefasst.
SOCIAL MEDIA SEITEN