„Würde die aktuelle Wetterlage im Winter stattfinden, brächte sie alle Schneebegeisterten im Oberland zum Jubeln. Aber wir haben noch Sommer“, so unser Schaftlacher Wetterexperte Hans Wildermuth. Im Sommer sei es eigentlich auch in den Polargebieten am wärmsten, doch die Luft von dort, die gerade das Wetter bei uns bestimmt, ist nur „sommerkalt”.
Wildermuth erklärt weiter: „Verantwortlich dafür ist ein beständiges Tiefdruckgebiet im Bereich Polen-Tschechien, das mit dem Namen Nick belegt wurde, welches erst im Laufe der nächsten Woche abzieht und uns weiterhin mit recht kalter und feuchter Luft von der Ostsee her versorgt.“
Konkret heißt das, dass sich während des gesamten Wochenendes die feuchte Kaltluft in der Nordströmung an den Alpen staut. „Das bedeutet immer wieder Regen mit Unterbrechungen, eher leicht und länger anhaltend, gelegentlich auch schauerartig verstärkt.“ In der Summe können beträchtliche Niederschlagsmengen zusammenkommen, mehr durch andauernden Regen als durch Starkregen.
Mögliche Hochwasserlage beobachten
Die Schneefallgrenze kann bis 2.000 Meter absinken, „das würde die Gipfel des Mangfallgebirges zwar nicht berühren, aber vielleicht gibt es doch eine kurze weiße „Gipfelüberraschung““, so der Wetterexperte. Doch für Gipfelbesteigungen ist dieses Wochenende absolut ungeeignet. Die Tagestemperatur komme nicht über 15 Grad hinaus, nachts liege sie bei 10 Grad – „also kein großer Unterschied zwischen Tag und Nacht.“
Auch am Wochenbeginn treibe das stationäre Tiefdruckgebiet im Osten laut Wetterexperte feuchte Luft gegen die Alpen. Die zeitweisen Regenfälle halten an und die Temperatur bleibt deutlich unter 20 Grad, „da nützt es auch nichts, wenn in der Höhe etwas wärmere Luft zuströmt, es fehlt der Sonnenschein am Boden“, macht Wildermuth deutlich.
Noch einmal können von Montag bis Mittwoch in der Summe größere Niederschlagsmengen zusammenkommen. Mit den Regenmengen am Wochenende zusammen könnte sich daraus eine Hochwasserlage entwickeln, das sollte man im Auge behalten.
Erst am Donnerstag entfernt sich das bisher wetterbestimmende Tief Nick langsam nach Osten und Wetterbesserung sollte sich durchsetzen. „So kann im Laufe des Tages seit langer Zeit wieder die Sonne länger scheinen und die Luft bis auf etwa 20 Grad erwärmen, die Regenperiode hat ein Ende“, kündigt der Wetterfrosch an.
Bis ins nächste Wochenende werde es dann unter leichtem Hochdruckeinfluss langsam wärmer, es bleibe aber unter 25 Grad, „inzwischen haben wir ja Herbst. Den Herbst erkennt man auch an häufiger auftretenden Frühnebelfeldern, es ist alles noch sehr feucht. Eine leichte nachmittägliche Schauerneigung beschränkt sich auf die Berge“, so Wildermuth abschließend.
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