Corona: Vor allem Pflegeeinrichtungen betroffen

Zahlreiche Pflegeeinrichtungen im Landkreis sind von starken Corona-Ausbrüchen betroffen. Vor allem an Personal mangelt es hinten und vorne. Deshalb gibt es hier jetzt eine Sonderregel.

Weiterhin sollte man sich an die empfohlenen Hygiene-Maßnahmen halten

Die 7-Tages-Inzidenz im Landkreis Miesbach folgt dem überregionalen Trend und steigt generell weiter an. Gestern gab das RKI eine Inzidenz von 2.005,3 an. Damit lag diese Messgröße zum ersten Mal über 2.000 und hat sich innerhalb der vergangenen etwa 2,5 Wochen verdoppelt. Heute sinkt die Inzidenz laut RKI auf 1667. Das hat aber einen Grund: “Aufgrund der vielen ans Gesundheitsamt gemeldeten Fällen können diese bekanntermaßen nicht mehr tagesaktuell ans RKI gemeldet werden. Das heißt, dass die reale Inzidenz noch höher liegt als die angegebene”, das erklärt eine Sprecherin des Landratsamts Miesbach.

Positiv getestete Landkreisbürger erhalten so schnell wie möglich einen Serienbrief vom Gesundheitsamt, der als Nachweis beispielsweise für den Arbeitgeber zählt. “Die meisten Neuinfizierten geben an, bisher einen recht milden Verlauf zu haben”, heißt es weiter.

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Pflegeeinrichtungen stark betroffen

Die Situation in den Pflegeeinrichtungen sei jedoch angespannt: Mindestens 170 Infektionen wurden in den vergangenen gut zwei Wochen bei Mitarbeitern und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen festgestellt, wobei die ersten Fälle schon wieder aus der Quarantäne entlassen werden konnten. Sechs der sieben vollstationären Pflegeeinrichtungen im Landkreis kämpfen inzwischen mit zehn bis 68 positiven Mitarbeitern und Bewohnern pro Einrichtung. “Bis auf sehr, sehr wenige Ausnahmen haben alle Bewohner bisher einen milden Verlauf”, betont die Sprecherin.

Dass die Zahlen in Pflegeeinrichtungen scheinbar so explodieren, sei dem strengen Testregime geschuldet: Sobald der erste Bewohner oder Mitarbeiter auch nur die geringsten Krankheits-Symptome zeigt und sich die ersten Verdachtsfälle bestätigen, muss das Gesundheitsamt zum Schutz der besonders vulnerablen Bewohner eine Reihentestung anordnen. Dabei werden dann, so die jüngste Erfahrung des Gesundheitsamtes, sehr viele weitere Fälle aufgedeckt, obwohl bisher kein Verdacht bestand, dass sich das Virus in einzelnen Stationen ausgebreitet hat. Das Problem sei dann aber, dass alle positiv Getesteten in Quarantäne müssen.

Dann fällt in Pflegeeinrichtungen Personal aus, dass selbst in Quarantäne muss, welches jedoch benötigt wird, um die besonders aufwendige Pflege der Bewohner in Quarantäne sicherzustellen. Mindestens zwei Pflegeeinrichtungen im Landkreis kämpfen deshalb derzeit mit massiven Personalengpässen.

Für positiv getestetes Pflegepersonal gibt es deshalb Ausnahmegenehmigungen – sie dürfen weiterhin ebenfalls positiv getestete Bewohner pflegen.

Regeln für Schulen

Seit vergangener Woche gibt es bayernweit neue Corona-Regeln für die Schulen: Ein positiv getesteter Schüler muss in Quarantäne, alle weiteren negativ getesteten Klassenkameraden bleiben in der Klasse und testen sich anschließend fünf Tage täglich. Im Unterschied zum vorherigen Verfahren wird aber in der Regel nicht mehr die gesamte Klasse vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt, wenn es mehrere Fälle gibt.

Nun haben Schulleitungen die Möglichkeit eine Klasse bei einer Häufung von Fällen im Distanzunterricht zu beschulen. Das Gesundheitsministerium gibt als Richtwert 50 Prozent der Schüler in Quarantäne an, um für eine Klasse auf Distanzunterricht umzustellen. Die Entscheidung darüber trifft der Schulleiter in Abstimmung mit der zuständigen Schulaufsichtsbehörde.

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