Der Schliersee brachte es am Wochenende bei schönstem bayerischem Sommerwetter auf 23 Grad. Entsprechend viele Menschen wollten deshalb an oder auf den See. Doch leider waren auch wieder unzählige Menschen mit dem Auto unterwegs, statt beispielsweise das 9 Euro Tickets zu nutzen. Vermutlich entweder aus Bequemlichkeit oder weil sie zu schweres Gepäck für Bahn und Bus dabeihatten – Schlauchboot oder SUP zum Beispiel.
Schon die Anfahrt von Miesbach aus ist ein Lotteriespiel mit fast nur Nieten. Ab der TÜV Station in Hausham stand man im Stau. Quälende 25 Minuten braucht man als Autofahrer, um die einspurige Passage an der Tankstelle am Ausgang des Ortes hinter einen zu bringen.
Nach dem Stau ist vor der Parkplatzsuche
Dann folgen noch 15 Minuten Parkplatzsuche in Fischhausen. Auch kein Zuckerschlecken. Andere See-Freunde, die entweder keine Geduld bei der Suche oder gar weniger Intelligenz hatten, sahen im Fuß- und Radfahrerweg eine gute Gelegenheit das Auto abzustellen. Kurzzeitig vielleicht eine schlaue Idee, um schnell an den See zu kommen. Jedoch mittelfristig eher weniger.
In den drei Stunden, die die Menschen auf und am Schliersee waren, hatte ein Mitarbeiter der Gemeinde bei der Gluthitze alle Hände voll zu tun, um alle Nummernschilder der „Auf dem Weg-Parker“ zu notieren. Danach machte er noch nette Schnappschüsse mit dem Smartphone zur Beweissicherung. Heraus kam eine schöne Galerie mit Falschparkern aus dem gesamten Bundesgebiet – und ein hübsches Sümmchen an Bußgeldern.
Über 50 Euro für das fehlerhafte Abstellen des Autos
Am See machte ein Betrag von 55 Euro für das Falschparken die Runde. Schon heftig. Zumal es ja eigentlich direkt gegenüber der Seeeinfahrt einen größeren Parkplatz gibt. Dieser, so hörte man aber, war genau an diesem Sonntag nur exklusiv Gästen einer Veranstaltung im nahegelegenen Museum vorbehalten. Keine gute Idee an einem Sonntag mit schönem Wetter, doch immer noch kein Grund den ebenfalls viel frequentierten Fuß- und Radweg in einen Hindernisparcours zu verwandeln.
Doch auch auf dem See ist man vor Knöllchen nicht sicher gewesen am Wochenende. Denn, fährt man mit dem SUP, dem Ruder- oder Tretboot in die Schilfzonen, ist die Wasserwacht oft nicht weit. Es ist Laichzeit und in den gekennzeichneten Verbotszonen zum Beispiel am Kurpark oder am Westufer der Insel Wörth, herrscht absolutes Betretungs- und Badeverbot. Wird man erwischt, auch kein billiger Spaß.
Vielleicht sind Einheimische gut beraten, sich für den diesjährigen Sommer eine Alternative zu suchen. Ich selbst werde mir jetzt einen SUP Anhänger fürs Rad zulegen – kommt zwar einem „Radschwertransport mit Überlänge“ gleich, aber mit der Haushamer Stau-Baustelle und der Parkplatznot bleibt einem wohl nichts anderes mehr übrig. Es sei denn, man fährt nur noch nach Sonnenuntergang zum Schliersee.
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