Immer wieder kommt es am Tegernsee zu Unfällen und Einsätzen. Dabei ist ein perfektes Zusammenspiel der Retter notwendig, um die Verletzten so schnell als möglich in Sicherheit zu bringen. Zwei Ortsverbände der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Tegernsee und Gmund kann der Tegernsee vorweisen. Mit 70 bis 80 aktiven und insgesamt 600 Mitgliedern sorgen die Retter schon sei 1963 für die Sicherheit im und am Wasser und das zu 100 Prozent ehrenamtlich. Fünf Motorrettungsboote und vier Einsatzfahrzeuge sind das ganze Jahr bei Notfällen einsatzbereit. In diesem Jahr musste die Truppe bereits über 70 Mal ausrücken.
Was die ehrenamtlichen Retter können, haben sie gestern im Beisein namhafter Prominenz unter Beweis gestellt. Darunter Ministerpräsident Markus Söder, selbst ausgebildeter Rettungsschwimmer. Er eröffnet seine Rede mit diesen Worten:
Mein Besuch ist ein Zeichen der Wertschätzung für enorme Qualität bei ehrenamtlicher Arbeit.
Weitere Prominente ehrten die Leistung, darunter Innenminister Joachim Herrmann, Europaministerin Melanie Huml, Landtagspräsident Ilse Aigner sowie Landrat des Landkreises Miesbach, Olaf von Löwis. Auch die Bürgermeister, Johannes Hagn von Tegernsee, sowie Josef Bierschneider von Kreuth, waren unter den anwesenden Besuchern.
Rettungsübungen auf dem Tegernsee
Der Tag startete um 14 Uhr mit einer großen Fahrzeug- und Gerätepräsentation auf Gut Kaltenbrunn. Fünfzehn Rettungsboote und Einsatzfahrzeuge standen bereit. Viele ehrenamtlichen Mitglieder waren anwesend und offen, um die ein oder andere Frage zu beantworten.
Pünktlich um 15:15 Uhr startete die MS Tegernsee der bayerischen Seeschifffahrt mit geladenen Gästen aus Politik, Verwaltung, Hilfsorganisationen sowie Förderern der DLRG, um die verschiedenen spektakulären Rettungsübungen auf dem See zu beobachten.
Den Anfang machte eine Rettung von Menschen nach dem Zusammenstoß von zwei Booten vor Bad Wiessee auf Höhe Ortsmitte. Dabei konnte man den beeindruckenden Einsatz mit dem Rettungshubschrauber beobachten. Hier wurde der Verletzte mit der Seilwinde aus dem Wasser gezogen. Danach wurde das umgedrehte, gekenterte Boot wieder in die richtige Form gebracht. “Erst die Menschen, dann wird sich um das Material gekümmert”, sagte ein ehrenamtliches Mitglied der DLRG.
Rettungssport am Tegernsee
Danach zeigte die DLRG an der Tegernseer Point drei Disziplinen aus dem Rettungssport. Vier Sportler starteten zunächst mit Rettungsbrettern am Strand. Die Rettungsbretter sind extra für den Wettkampfsport konzipiert worden, ähneln aber denen, die im Rettungsdienst verwendet werden. Nachdem die Rettungsschwimmer auf die Rettungsbretter gesprungen sind, paddelten sie im Liegen oder im Knien – je nach Wellengang – einen durch Bojen abgesteckten Kurs ab. Dabei geht es im Wettkampf vor allem um Schnelligkeit und Taktik. So mussten beispielsweise immer die Strömung und die Windrichtung beachtet werden. Das Ziel befand sich am Strand und die Sportler mussten die Ziellinie mit dem Rettungsbrett in der Hand passieren. Wer zuerst durch die Ziellinie kam, hat den Kampf gewonnen.
Zeitversetzt begann der zweite Wettkampf mit Rettungskajaks. Zwei Sportler starteten im knietiefen Wasser. Nach dem Startpfiff stiegen sie in das Kajak ein und paddelten einen mit Bojen abgesteckten Parcours entlang. Dabei nutzten die Sportler ein Paddel, um Vortrieb zu erzeugen. Die Richtung wurde mit zwei Pedalen im Fußraum des Kajaks gesteuert. Das Ziel befand sich wieder im knietiefen Wasser. Den Abschluss der Rettungssportübungen machte eine Mannschaftsdisziplin, die Rettungsstaffel mit dem Gurtretter.
Vor der Tegernseer Seepromenade fand die letzte Übung der DLRG statt. Menschen auf einem Floß vergnügten sich beim Grillen. Der Grill fing Feuer, Menschen wurden verletzt oder sprangen ins Wasser. Die Wasserretter der DLRG retteten sie aus dem Wasser, leisteten den Verletzten Erste Hilfe und brachten sie an Land. Wenn also was beim Grillen auf dem See schief geht sind die Helfer der DLRG auch nicht weit.
Hier die besten Eindrücke des Tages in Bildern:
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