Inflation und Energiekrise bestimmen derzeit unseren Alltag. Viele können sich einen ausgiebigen Skiurlaub für die ganze Familie nicht mehr leisten. Was bedeutet das für den Tagestourismus im Tegernseer Tal? Weiterlesen: Erwartet uns ein Boom an Tagestouristen?
Der Verband deutscher Seilbahnen besteht aus 207 Seilbahnen und 1.240 Schlepplifte. Die Corona-Pandemie und die aktuelle Situation mit Inflation und Energiekrise machen es der Seilbahnbranche nicht gerade leicht. Umso erfreulicher die Bilanz dieses Sommers: Die Mitgliedsunternehmen verzeichnen bei den Nettoverkehrseinnahmen ein Plus von 14,2 Prozent und bei den Ersteintritten von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. “Wir sind nun auch sehr optimistisch für den kommenden Winter”, äußert Matthias Stauch, Vorstand des Verbandes deutscher Seilbahnen.
Besser als vor Corona
Laut einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Menova haben 46 Prozent der alpinen Wintersportler ihren Winterurlaub bereits geplant. Zum Vergleich: 2019 waren es nur 42 Prozent. Somit sei die Nachfrage größer als vor Corona. Es sei ein genereller Nachholbedarf zu verzeichnen. Antonia Asenstorfer, Pressesprecherin der Alpenbahnen Spitzingsee äußert sich dahingehend:
Wir sehen es bei den Verkäufen der Saisonskipässe und auch die Zahlen für Vorbuchungen bei den Skischulen sind enorm.
Antonia Asenstorfer, Sprecherin der Alpenbahnen Spitzingsee
Insgesamt überwiege somit die positive Stimmung. Die Hälfte der Befragten behalte die Anzahl ihrer Skitage bei, 30 Prozent wollen diesen Winter sogar erhöhen. Stauch freut sich besonders, dass laut der Umfrage der Anteil der stark interessierten Nicht-Skifahrer von drei Prozent im Jahr 2019 auf nunmehr sieben Prozent gestiegen ist. “Unser Herz schlägt für den alpinen Wintersport, wir freuen uns über jeden, den wir dafür begeistern können”, so Stauch.
Sparen im Winterurlaub
Die Unsicherheiten in der Energiekrise wurden in der aktuellen Ski-Ptentialanalyse ebenfalls untersucht. Die Hälfte der Wintersportler will im Urlaub sparen. Kürzere Strecken zu näheren Skigebieten und weniger Nebenausgaben sind primäre Gästestrategien. Die Prognose bestehe darin, dass die Nutzung der Vor-Ort Angebote steigen werde, da sich viele eine Fernreise diesen Winter nicht leisten können. Henrik Volpert, stellvertretender Vorstand des Verbandes deutscher Seilbahnen, sagt: “Wir tun unser Bestes dafür und freuen uns auf eine schöne Zeit im Schnee”.
Gleichzeitig äußerte Dr. Guido Sommer von der Fakultät Tourismusmanagement in Kempten, dass er der Meinung sei, dass der Tagestourismus zunehmen werde und dies eine Belastung für die lokale Bevölkerung darstelle. Man müsse allerdings die Entwicklung abwarten.
Kombi-Angebote nutzen
Die größte Umweltbelastung beim Winterurlaub stelle die An- und Abreise dar. Jährlich erreichen etwa 45 bis 50 Millionen Touristen die Alpen. Davon reisen gut 84 Prozent mit dem eigenen Auto an.
Asenstorfer sagt: “Wir empfehlen unser Ski-Kombiticket. Skipass mit Hin- und Rückfahrt der Bayerischen Regiobahn plus Bustransfer zu den Skigebieten”. Man sehe eindeutig ein großes Bedürfnis, dem Stadtleben zu entfliehen und eine Auszeit in der Natur haben zu wollen. Dem müsse man so gut es geht Rechnung tragen. Gleichzeitig steht auch der Schutz der Natur im Fokus. Die Seilbahnen sorgen mitunter für die Landschaftspflege in Gemeinschaft mit den Almbauern, denn: “Es machen sich wenige Gedanken darüber, wie der Müll wieder runterkommt”.
Mehr zur Skisaison und den aktuellen Preisen lest ihr hier. Wie die örtlichen Skihang-Betreiber im Tegernseer Tal mit der Energiekrise und der anstehenden Beschneiung umgehen, erfahrt ihr hier.
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