Es gibt Arbeitgeber, die bei einer Bewerbung das Führungszeugnis einsehen wollen. Das kann bei manchen Jobs auch durchaus sinnvoll sein und ist bei manchen Arbeitsstellen sogar Pflicht. Hier erfahren Sie unter anderem auch wie Sie ein Führungszeugnis beantragen.

Was ist ein Führungszeugnis?
Ein Führungszeugnis ist eine Auszug aus dem Bundesregister über Straftaten und Anordnungen einer Person. Darin enthalten sind sämtliche Geldstrafen und Freiheitsstrafen ab 90 Tagessätzen. Je nachdem, um welche Art es sich handelt, stehen im Führungsregister auch Vergehen aus anderen Ländern drin.
Darf mein Arbeitgeber ein Führungszeugnis anfordern?
In Deutschland wird der Datenschutz sehr ernst genommen. Und deshalb muss der potenzielle Arbeitgeber auch ein berechtigtes Interesse nachweisen können, sobald er ein Führungszeugnis bei der Bewerbung verlangt. Es gibt allerdings auch Berufe bei denen die Frage nach diesem Dokument vom Bundesamt der Justiz, eine Pflicht ist.
Wann ist die Frage berechtigt?
Das Führungszeugnis darf der Arbeitgeber immer dann verlangen, wenn es für die Stelle des Arbeitnehmer von Relevanz ist. Jobs mit Zugriff auf die Finanzmittel einer Firma oder auf persönliche Daten von Kunden können solche Stellen sein. Dann nämlich möchte der Arbeitgeber sichergehen, ob der Bewerber in seiner Vergangenheit nicht schon einmal Geld gestohlen hat oder beispielsweise in einer kriminellen Organisation war. Schließlich könnte die Gefahr bestehen, dass der neue Mitarbeiter den Zugriff auf die finanziellen Mittel oder persönliche Daten ausnutzt.
Wann ist die Frage verpflichtend?
Verpflichtend für den Arbeitgeber, ein Führungszeugnis einzuholen, wird es wenn es um Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geht. Das sind z. B. Berufe wie:
- Lehrer
- Erzieher
- Betreuer
Bei solchen Berufen wird das erweiterte Führungszeugnis verlangt und muss vom Arbeitgeber belegt werden.
Im Zweifelsfall können Sie einen Juristen fragen, ob für die entsprechende Stelle ein Arbeitszeugnis verlangt werden darf, ob dies gut ankommt, ist allerdings fraglich. Wenn Sie in Ihrer Vergangenheit nichts verbrochen haben, steht Ihnen nichts im Wege ein Führungszeugnis einzuholen.
Welche Arten von Führungszeugnissen gibt es?
Je nach Situation, Herkunft und Beruf werden verschiedene Führungszeugnisse benötigt. Welches konkret Sie brauchen, steht meist in der Stellenausschreibung. Es gibt folgende fünf Arten:
- einfaches Führungszeugnis,
- erweitertes Führungszeugnis,
- Führungszeugnis zur Vorlage bei einer Behörde,
- erweitertes behördliches Führungszeugnis,
- europäisches Führungszeugnis.
Für die meisten Stellen ist ein einfaches ( polizeiliches ) Führungszeugnis völlig ausreichend. Um den Gewerbeschein zu erhalten, wird das Behördliche verlangt. Das liegt daran, dass in jedem Zeugnis andere Dinge vermerkt sind. Auch nicht jedes dieser Dokumente können Sie als Privatperson erhalten.
Führungszeugnis für den Arbeitgeber beantragen
Beantragen können Sie jedes der genannten Zeugnisse, doch nicht jedes davon werden Sie per Post nach Hause zugestellt bekommen. So ist beispielsweise das behördliche Führungszeugnis, wie der Name schon andeutet, für die Behörden gedacht.
Das Führungszeugnis kann über drei verschiedene Wege beantragen:
- schriftlich per Post
- persönlich im Bürgerbüro
- im online Portal
Für welches der drei Wege Sie sich auch entscheiden, die Zustellung dauert etwa 2 Wochen und die Kosten betragen 13 €.
Um Das Führungszeugnis online zu beantragen, brauchen Sie einen Personalausweis
mit eID. Ebenfalls benötigen Sie noch ein Kartenlesegerät und eine App. Wenn Sie, wie die meisten Menschen, kein Kartenlesegerät besitzen, können Sie auch ein neueres Smartphone benutzen. Schon seit einigen Jahren haben Smartphones NFC-Funktion. Das bedeutet, es kann problemlos als Kartenlesegerät benutzt werden.
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