Der lautlose Igel-Töter im Garten

Der Mähroboter: die Hass-Liebe vieler Gartenbesitzer. Für Menschen eine Arbeitserleichterung – für Kleintiere eine tödliche Falle.

Wer den Igel liebt, der schiebt: Beim klassischen Rasenmäher bleibt die Kontrolle in der Hand der Gärtnerin.

Er mäht. Aber er unterscheidet nicht zwischen Gras, Insekt oder Igel. Igel sind ständig auf Nahrungssuche – wenn sie den Mähroboter bemerken, ist es meist zu spät. “Igel fliehen bei Gefahr nicht, sondern rollen sich zusammen“, erklärt Veronika Selig-Hohler von der privaten Igelhilfe Schliersee. Das bedeutet: Mähroboter fahren einfach über die Tiere hinweg und fügen ihnen schlimme Verletzungen zu. “Die scharfen Messer skalpieren die Igel regelrecht, trennen Gliedmaßen ab oder schneiden in die Schnauzen“, sagt Michael Vermeulen vom Sachgebiet Umwelt- und Naturschutz im Landratsamt Miesbach.

Vor allem junge, kleine Igel sind extrem gefährdet. Seit Mähroboter in den Gärten zum Trend geworden sind, sei die Zahl der verletzten oder getöteten Igel extrem gestiegen, sagt Selig-Hohler. Sie habe jedes Jahr viele Igel, die vor allem an der Schnauze verletzt sind. Selig-Hohler und Vermeulen möchten die Bevölkerung sensibilisieren: “Bitte lassen Sie die Mähroboter nie in der Dämmerung oder nachts arbeiten, denn Igel sind nachtaktiv und gehen gerade in der Dämmerung auf Nahrungssuche. Wenn überhaupt, ist die Mittagszeit zu bevorzugen.“ Aber gerade kleine Igel sind tagaktiv, das bitten sie zu berücksichtigen. Am besten den Rasen vorher absuchen. Schließlich killen automatische Rasenmäher nicht nur Igel, sondern auch Kröten, Larven, Würmer und Insekten. Selig-Hohler und Vermeulen appellieren deshalb an die Bevölkerung, beim Einsatz von Mährobotern besonders achtsam zu sein.

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