7 Wildkräuter aus dem Tal.
Gänseblümchen aufs Brot

Wildkräuter sprießen jetzt aus der Erde. Welche sind genießbar? Worauf müsst ihr achten?

Der Frühling ist ausgebrochen und mit ihm zahlreiche Blumen und Kräutlein. Quelle / Ilona Mester auf Unsplash.

Die heilsame Wirkung bestimmter Pflanzen nutzen Menschen seit Jahrhunderten, um kleinere oder größere Wehwehchen zu lindern. Auch in Klostern haben Heilpflanzen eine lange Tradition. Die mittelalterliche Klostermedizin basierte überwiegend auf der Phytotherapie, der Pflanzenheilkunde. Viele von ihnen – Löwenzahn oder Brennnessel etwa – werden oft als Unkraut bezeichnet. Pflanzenkundige sprechen lieber von Wildkräutern oder Heilpflanzen. Denn: In den Pflanzen stecken viele gesundheitsfördernde Wirkstoffe. 

Vorsicht vor Doppelgängern

Allerdings sind Vorsicht und Respekt vor der Natur gute Begleiter. Einige Pflanzen – oder ihre Doppelgänger – sind nämlich hochgradig giftig. Deshalb sollten Wildkräuter-Neulinge lieber mit Klassikern beginnen. Christine Gasteiger aus Fischbachau bietet Pflanzenwanderungen durch das Leitzachtal an. Sie rät, sicherheitshalber ein Buch zur Pflanzenbestimmung mit auf die Kräuterwanderung zu nehmen oder an einer geführten Kräuterwanderung teilzunehmen.

Außerdem bittet sie Pflanzen-Fans, Wildkräuter im Einklang mit der Natur zu sammeln. Heißt: Nur gesund aussehende Pflanzen an Stellen ernten, an denen viele Pflanzen gedeihen. Und immer nur so viele, wie wirklich benötigt werden. Unter Naturschutz stehende Pflanzen sind tabu. Sammelt nicht an stark befahrenen Straßen und beliebten Gassi-Routen. Auch nicht dort, wo Pestizide und Dünger hinkommen.

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Diese 7 Wildkräuter können jetzt im Tal geerntet werden

Wer gerade erst in die Welt der Kräuter einsteigt, kann folgende heimischen Pflanzen unbedarft pflücken. Nur bei einer müssen Sie genau hinschauen, der Giersch ist nur was für Fortgeschrittene.

  • Gänseblümchen: In den kleinen Blümchen stecken viele Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamin C und verdauungsförderndes Inulin. Sehen als Topping auf einem belegten Brot oder der Pasta hübsch aus, vor allem im Salat machen Gänseblümchen einiges her.
  • Brennnesseln: Manche lieben sie, andere fürchten sie. Pflanzenexperten lieben die Brennnessel für ihre antioxidative, entzündungshemmende und harntreibende Wirkung. Sie enthält Vitamine, Eiweiß und Mineralstoffe und lässt sich vielseitig verarbeiten: zu Tee, im Auflauf, im Eintopf oder als Beilage. Für die Ernte unbedingt feste Handschuhe und eine Schere mitnehmen. 
  • Löwenzahn: Die gelben Blüten des Löwenzahns sind eine der ersten Nahrungsquellen des Jahres für Bienen und Co. und sollten deshalb zu Beginn der warmen Jahreszeit mit Bedacht geerntet werden. Auch uns liefert Löwenzahn wertvolle Vitalstoffe, die in Blüten, Blättern und der Wurzel stecken. Mineralstoffe, Vitamine und Gerbstoffe machen die Pflanze so wertvoll. Und: Statt einen Radicchio im Supermarkt zu kaufen, kann auch Löwenzahn in den Salat geschnippelt werden. In ihm stecken viele Bitterstoffe, die gut für die Verdauung und den Stoffwechsel sind.
  • Spitzwegerich: Ob am Wegesrand, auf Weiden oder Wiesen – Spitzwegerich gedeiht an vielen Orten im Tal. In ihm stecken B-Vitamine und Vitamin C, Mineralstoffe, Gerbstoffe und Bitterstoffe. Die enthaltenen Schleimstoffe machen ihn in der Naturheilkunde zu einem beliebten Heilmittel für Atemwegserkrankungen. Doch auch im Salat, in Smoothies, in Suppen und Soßen schmeckt Spitzwegerich spitze.
  • Schafgarbe: Entzündungshemmende und krampflösende ätherische Öle, Säuren, Vitamine, Schleim- und Bitterstoffe, antioxidative Pflanzenstoffe, Mineralstoffe und wundheilungsfördernde Gerbstoffe machen die Schafgarbe zu einer beliebten Heilpflanze. Auch im Tegernseer Tal gedeiht sie prächtig. Ihre Blätter peppen einen Salat auf, die Blüten werden zu Tee verarbeitet.
  • Rotklee: Ab Mai wächst die hübsche und gesunde Pflanze auf vielen Wiesen. Seine gesundheitsfördernden Eigenschaften machen ihn zu einer geschätzten Heilpflanze. Die enthaltenen Phytoöstrogene ähneln dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen, was Rotklee insbesondere zur Linderung von Wechseljahrsbeschwerden interessant macht. Außerdem ist Rotklee für seine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung bekannt. Zudem enthält er Vitamin C, Vitamin E und B-Vitamine und Mineralstoffe. Rotklee kann für Pesto, Tee oder zur Herstellung einer Tinktur verwendet werden.
  • Giersch – für Fortgeschrittene: Die Heilpflanze mit den filigranen weißen Blüten hat eine entzündungshemmende, harntreibende und antioxidative Wirkung. In ihr stecken gesunde Nährstoffe wie Vitamin C, Vitamin A, Kalium, Calcium und Eisen. Die jungen Blätter können als Zutat für Salat oder grüne Smoothies verwendet werden. Auch in Suppen, als Tee oder im Pesto schmeckt Giersch sehr gut.

    Aber Vorsicht: Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem Gefleckten Schierling. Nur wer Giersch eindeutig identifizieren kann, sollte die Pflanze ernten. 

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Sammeln und Genießen!

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