A-ja-Hotel: Anlieger fühlen sich erpresst

Jetzt melden sich die Anlieger des geplanten A-ja-Hotels in Tegernsee Süd zu Wort. Ihre Kritik richtet sich dabei gegen den massiven Baukörper, die Zufahrt sowie den zu erwartenden Lärm.

Enttäuscht zeigen sie sich aber vor allem von einem Gespräch mit dem Geschäftsführer der A-ja-Hotelgruppe Holger Hutmacher. „Er wollte uns wohl nur beschwichtigen, damit wir uns im Verfahren ruhig verhalten“, meint der Sprecher der Interessengruppe, Bernhard Schex.

So soll das Familienhotel nach den aktuellen Planungen einmal aussehen.
So soll das Familienhotel nach den aktuellen Planungen einmal aussehen.

„Das wird der massivste Baukörper des Tegernseer Tals“, davon sind die Anlieger überzeugt. Bereits im Januar hatten sie sich mit rund 50 Stellungnahmen an die Stadt gewandt. Die Anzahl ist mittlerweile auf 80 gestiegen. Alle Stellungnahmen werden derzeit noch in der Verwaltung ausgewertet.

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Dabei hatte sich der Tegernseer Stadtrat bereits mehrfach mit dem Anliegen befasst und Mitte November auch einen Entwurf mit großer Mehrheit verabschiedet. Auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen Grundstück soll ein 332 Betten umfassender Komplex entstehen. Die SGT bezeichnete damals das Projekt als „seelenlose Bettenburg”, das vor allem durch große Baumasse und eine massive Versiegelung „glänzt”.

Gespräch mit dem Betreiber

Zudem finden die Kritiker – darunter viele Anlieger – dass eine solche Marke nicht zu Tegernsee passe. In einer Stellungnahme an den Bürgermeister verlangten sie bereits vor zwei Monaten ein Gespräch. Bisher wies Peter Janssen dies allerdings zurück. „Die Anwohner haben die Möglichkeit, im Bebauungsplanverfahren beteiligt zu werden. Ihre Einwände werden dann in der nächsten Sitzung berücksichtigt“, so Janssen in der Novembersitzung des Stadtrates.

Unterdessen suchen die Anwohner auch den direkten Kontakt zum Betreiber. Von einem Gespräch kurz vor Weihnachten sei man allerdings enttäuscht gewesen, erklärt Bernhard Schex gegenüber der Tegernseer Stimme. So habe man den Geschäftsführer Holger Hutmacher während des Treffens gebeten, die Massivität des Entwurfs zu überdenken. Dieser habe jedoch bloß abgeblockt:

Es stellte sich im Laufe des Gesprächs heraus, dass Hutmacher absolut nicht bereit war, Zugeständnisse zu machen.

Sorgen machen den Anliegern aber auch einige andere Aussagen der A-ja-Geschäftsführung. So soll Hutmacher während des Gesprächs behauptet haben, dass externe Gäste, beispielsweise für den Spa-Bereich, im schon bestehenden A-ja-Hotel in Warnemünde eine wichtige Einnahmequelle seien. Diese sind laut aktuellem Lärmschutzgutachten des Betreibers in Tegernsee aber gar nicht vorgesehen. Als er während des Gesprächs darauf hingewiesen worden sei, korrigierte er sich. „Das war höchst unglaubwürdig“, findet Schex.

Auf diesem Grundstück in Tegernsee-Süd soll das a--ja-Hotel entstehen.
Auf diesem Grundstück in Tegernsee-Süd soll das A-ja-Hotel entstehen.

Darüber hinaus soll Hutmacher klargemacht machen, dass man nicht in Tegernsee investieren werde, sollte die Bauplanung nicht wie gehabt genehmigt werden. Die Anlieger fühlten sich von dieser Ansage erpresst. Zu weiteren Gesprächen kam es später auch nicht mehr, obwohl diese vereinbart waren. Für die Anwohner keine glückliche Situation, denn sie „halten ein Hotel an dieser Stelle zwar für sinnvoll“. Allerdings müsse eine verträgliche und schlüssige Planung auf den Tisch, so die Forderung.

Das Verhalten der Verantwortlichen der orthopädischen Klinik und des Westerhofs könne dabei als Vorbild dienen. „Hier erfolgte eine schnelle Reaktion. Das würden wir uns auch von A-ja wünschen“, meint Schex abschließend. Man hoffe weiter darauf, wieder in den Dialog zu kommen. Die Alternative wäre sonst eine „langwierige juristische Auseinandersetzung“. Holger Hutmacher, als Vertreter der A-ja-Gruppe, war für die Redaktion nicht zu sprechen.

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