Es ist ein sonniger Montag und der blaue Himmel lädt gerade dazu ein, sich in die Wanderklamotten zu schmeißen und möglichst hoch hinauf zu marschieren. Wir entscheiden uns heute für eine nicht ganz so ausgiebige Tour – aber gerade lange genug, um ein bisschen ins Schwitzen zu geraten und oben eine gscheide Brotzeit genießen zu können.
Unser Ziel soll die Buchsteinhütte in Kreuth sein. Gelegen auf 1260 Meter, bildet sie wohl ungefähr den Mittelpunkt von der Schwarzen Tenn zur Tegernseer Hütte und ist für viele der erste Rastpunkt, bevor es weiter hinauf geht.
Gegen neun Uhr fahren wir auf den Parkplatz an der Klamm und sind nicht wirklich überrascht, dass schon einige Münchner vor uns losmarschiert sind. Zur Schwarzen Tenn, die auf 1025 Metern liegt, führen zwei Wege. Rechts die Forststraße, links ein schmaler Weg über Stock und Stein.
Neuer Erlebnisweg nimmt den Charme
Da auf der Forststraße reger Auto- und Lastverkehr herrscht, entscheiden wir uns wie immer für den ruhigeren Fußweg entlang des Baches. Bisher war dieser Weg naturbelassen, doch seit letzten Sommer zieren große Schilder mit Erklärungen und Wegweisern zu besonderen Orten die Strecke.
Denn auch der Weg zur Schwarzen Tenn ist jetzt ein sogenannter Erlebnispfad, wie es ihn schon in den Weißach Auen gibt. Die Idee ist nett und vor allem für Kinder gibt es viel zu entdecken. Die neuen Brücken aus Stahlgittern und die zahlreichen bunten Schilder und Highlights entlang des Pfads, nehmen dem Wald aber den ursprünglichen Charme.
Kleine Fenster eröffnen den Blick auf Wasserfälle und ein Guckrohr zeigt den Leonhardstein in seiner vollen Pracht. Ortskundige finden diese Aussichten auch ohne Hilfe.
Wir treffen schon hier Familien, Kinder, Rentner und Hunde. Trotzdem ist der Pfad entlang des Baches entspannt und nur leicht ansteigend. Oben angekommen teilt sich der Weg. Rechts geht’s weiter Richtung Schwarze Tenn, links hoch zur Buchsteinhütte. Wir entscheiden uns auch diesmal für den steinigeren, steilen Weg und gegen die kurvige Forststraße.
Eine gute Wahl, wenngleich die Steine feucht und glitschig sind und man mit Stöcken hier gut bedient ist. Von hier ab geht es drei Pfade durch den Wald, bevor man erneut auf eine breitere Forststraße kommt. Andere Wanderer trifft man hier um diese Uhrzeit fast keine. Die meisten haben wohl nur die kleine Tour bis zur Schwarzen Tenn gewählt.
Ein schönes Fleckerl Erde
Hier geht es jetzt noch einige Zeit erst etwas steiler dann immer flacher durch die Wälder und entlang der Weidewiesen, bevor man nach einer letzten Linkskurve die Buchsteinhütte auf einem kleinen Hügel entdeckt. Hier wird man von den wenigen Gästen, die es sich auf der Terrasse gemütlich gemacht haben, freundlich mit “Grias eich” und “Servus” begrüßt, so wie man es von Einheimischen gewohnt ist.
Die Karte ist überschaubar. Es gibt Kasbrot, Speckbrot, Leberkas oder Suppe. Ab Mittag dann sogar Kaspressknödel. Erst seit letzten Juni haben die Wirtsleute die Bewirtschaftung von den Vorgängern übernommen und einiges zu tun. Einen freien Tag gibt es nur am Montag. Zusätzlich zur Wirtschaft, stehen hier auch 40 Betten für Wanderer zur Verfügung. Eine Gruppe junger Leute sitzt gerade beim Frühstück und plant die heutige Route.
Wir entscheiden uns für Leberkas mit Ei und Kasbrot und werden nicht enttäuscht. Das Essen ist lecker, die Wirtsleute freundlich. Sogar der Hund bekommt ein Wasser hingestellt. Bis auf das etwas kleinere Essensangebot hat sich auf der Buchsteinhütte wenig verändert. Noch immer ist hier oben die Welt in Ordnung und wir können bei Kuhglockengebimmel und bestem Ausblick auf die Tegernseer Hütte im Liegestuhl entspannen. Ein gelungener Ausflug.
Hier nochmal der Weg in Bildern:
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