Ablenkungsmanöver „Olympia“

Als Tal-Bürger fliegt einem momentan so einiges um die Ohren. Zum einen geht es mit dem Sonnenbichl nicht so richtig voran. Zum anderen immer diese leidige Geschichte mit dem falschen Doktor und auch noch Bankern, die bei bestimmten Partys eine überdimensional große Spendierhose anhaben.

Ach ja, wird Zeit, dass mal wieder ein anderer Wind weht. So mancher blinzelt in den von Wetterkapriolen gebeutelten, weiß-blauen Himmel und wünscht sich insgeheim Veränderung. Und wird erhört.

Markus Wasmeier weiß eben, wie man sich ablenkt. Bild: Foto Datzer

Eine Glosse von Florian Simon Eiler

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Ausgerechnet vom Schliersee rüber zieht eine frische Brise. In Bewegung gesetzt vom Wasmeier Markus, der lebenden Ski-Legende. „Olympia soll die Menschen wieder mitnehmen“, sagte er kürzlich in einem Interview. Sich quasi vom olympischen Geist an der Hand nehmen lassen und die olympische Idee psychisch, wie auch physisch aufzusaugen.

Wow! Das ist es. Alle Sorgen einmal vergessen. Das Mitnehmen ist eigentlich ganz leicht. Glotze an und sich der hübschen Moderatorin mit ihrer kunterbunten Wollmütze visuell in die Hände begeben: „Ich nehme Sie mit auf einen Rundgang durch das olympische Sotschi.“

Ausgangspunkt ist das Fischt-Stadion, weiter geht es zum Bolschoj-Eispalast und anschließend in das Russki-Gorki-Skisprung-Zentrum, unsere Brettl schnallen wir dann in Krasnaja Poljana an, bis wir ziemlich ausgepowert wieder zurück im Eisstadion ankommen. Mit dem neuen Fernseher ist das alles so real. So nah. Als könnte man beim Putin direkt auf dem Schoß sitzen. Vorsicht! Falls Männer so etwas vorhaben, kann es sein, dass sie ein zweites Mal mitgenommen werden, und zwar von Personen in Uniform.

2026 wird unser Jahr!

„Mei, da Wasmeier is scho a Hallodri.“ Der eine oder andere fühlt sich bei erfolgreicher Olympia-Mitnahme gleich besser. Beflügelt. „Tja, kand ma ned im Tal a… “. Jetzt sind es die eigenen Gehirnzellen, die einen mit auf die Reise nehmen. 2022 ist leider schon gelaufen. Aber 2026 am Tegernsee?

Im Geiste lädt man eine Gruppe ausländischer Sportreporter ein. Fährt mit ihnen den Wallberg hoch – dem Austragungsort der alpinen Wettbewerbe. Macht einen Einkehrschwung im Bräustüberl – dem deutschen Haus. Wo sich Wasmeier Junior und all die Stars treffen. In Kreuth finden die Biathlon-Wettbewerbe statt. Genügend erstklassige Hotels sind schon da. Eisstadion?! „ Vielleicht trogt ja d´ Tegernsee?“ Oder müsste man vielleicht doch bauen? Geht nicht anders. Aber Bauen war im Tal noch nie ein Problem.

Ohhh Mann, wäre das geil. Olympia hier bei uns.
Manch einer hat all den Verdruss der letzten Tage glatt vergessen.

Artikelbild: Kremlin.ru

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