Acht Asylbewerber müssen gehen

Nach dem Feuerwehreinsatz am Donnerstagmorgen wurden gestern Abend acht Bewohner der Asylbewerberunterkunft nach München verlegt. Ob sie etwas mit den Vorfällen der vergangenen Tage zu tun hatten, ist unklar.

Untergbracht auf engem Raum, kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Menschen – vor allem in schwierigen Situationen. Mit kulturellen Unterschieden habe das nichts zu tun, sagt die Asylsozialberaterin des Landratsamts.
Untergbracht auf engem Raum, kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Menschen – vor allem in schwierigen Situationen. Mit kulturellen Unterschieden habe das nichts zu tun, sagt die Asylsozialberaterin des Landratsamts.

“Wir hatten Informationen von Mitbewohnern und dem Arbeitskreis Asyl, dass die acht immer wieder für Unruhe gesorgt haben”, sagt uns Gerhard Brandl, Pressesprecher des Landratsamts Miesbach auf Nachfrage. Der Entschluss sei gestern Abend gefasst worden, fügt Pressesprecherin Gabriele Dorby hinzu.

Die acht Asylbewerber, sechs Männer und zwei Frauen aus Somalia im Alter zwischen 20 und 30 Jahren wurden nach München verlegt. Ob sie etwas mit dem gestrigen Feuerwehreinsatz in der Erich-Kästner-Straße zu tun gehabt haben, ist noch unklar. Auch die Frage, ob sie etwas mit dem Brand in einer Papiertonne an der Asylbewerberunterkunft zu tun haben, ist nicht geklärt.

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Fünf Personen im Bereich der Küche

Die Polizei geht in ihren Ermittlungen weiterhin von Brandstiftung aus. Allerdings könne man ausschließen, dass die Brandlegung von außen erfolgt war, da sich beim Zeitpunkt des Feuerausbruchs fünf Personen im Bereich der Küche aufgehalten hätten, teilt die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd mit.

Jetzt ginge es darum zu klären, wieso es zu dem Brand gekommen ist und wer daran schuld hat. Allerdings schließt die Polizei eine Fahrlässigkeit nicht aus.

“Wir hoffen, dass es jetzt ruhiger wird”

Ob es nach der Verlegung der acht “Störenfriede” jetzt ruhiger wird in der Erich-Kästner-Straße, wollten die Polizei und das Landratsamt nicht versprechen: “Wir hoffen es jedenfalls”, sagte Gerhard Brandl auf Anfrage.

Da in den Asylbewerberunterkünften Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und kultureller Hintergründer auf engstem Raum untergebracht sind, werden sich Konflikte in Zukunft aber nicht vermeiden lassen. “Das ist ganz normal.”

Situation emotional schwierig

Die Asylsozialberaterin Petra Winklmair hatte uns auf Anfrage angekündigt, dass in der kommenden Woche mit den Hausgemeinschaften die Situation besprechen werde. Die Verlegung gestern sei für sie nicht ganz einfach gewesen: “Ich habe das jetzt so langsam verdaut”, sagt sie. Die Situation sei vor allem emotional schwierig. Man kennt die Leute, hat mit ihnen seit mehreren Monaten gearbeitet und jetzt würden sie plötzlich verlegt.

Die Konflikte hätten aber nichts damit zu tun, dass es sich bei den Beteiligten um Asylbewerber oder Menschen unterschiedlicher Kulturen handelt: “Sie können auch 50 Deutsche auf engem Raum unterbringen. Auch das wird zu Auseinandersetzungen führen. Das ist einfach menschlich.”

Auch die Integrationsbeauftragte Maria Korell hatte gegenüber dem Holzkirchner Merkur Gespräche mit den Bewohnern angekündigt. Gegenüber der Holzkirchner Stimme hatte sich Frau Korell gestern nicht äußern wollen und war heute telefonisch bisher nicht zu erreichen.

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