Acht Flüchtlinge in Auto gepfercht

Donnerstagnacht wurde ein völliger überfüllter PKW bei Weyarn gestoppt. Schnell war klar – es handelt sich um Flüchtlinge. Ein Mann wurde direkt festgenommen.

Die acht Flüchtlinge wurden in diesen Wagen gequetscht / Quelle: Bundespolizei

Die Bundespolizei kontrollierte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag einen PKW mit neun Insassen auf der A8 Höhe Seehamer See. Ausweisen konnte sich nur der syrische Fahrzeugführer mit einem Reiseausweis für Flüchtlinge und einer deutschen Aufenthaltsgenehmigung. Seine acht Mitfahrer hatten keine Papiere dabei. Sie gaben jedoch gegenüber den Beamten an, ebenfalls aus Syrien zu kommen.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich um eingeschleuste Flüchtlinge handelt. Unter ihnen neben Männern im Alter zwischen 19 und 30 Jahren auch noch ein 13- und ein 17-Jähriger. Da der Pkw lediglich für sieben Insassen ausgelegt ist, hatten die in den hinteren Fahrzeugbereich gezwängten Personen keine Möglichkeit mehr, sich anzugurten.

Anzeige

Nach ersten Erkenntnissen der zuständigen Bundespolizei in Rosenheim lag der Ausgangspunkt dieser beengten und gefährlichen Autofahrt in der Slowakei. Die Tour sollte in München enden. Allein für diese letzte Etappe hätte jeder der acht Personen nach eigenen Angaben 1.000 Euro zahlen müssen. Vonseiten der Polizei heißt es weiter:

Die gesamte organisierte Schleusung, die unter anderem über die Türkei, Serbien Ungarn und die Slowakei geführt haben soll, wäre noch wesentlich teurer gewesen, so die Migranten.

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die erwachsenen Syrer einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet. Die beiden Minderjährigen konnten der Obhut des Rosenheimer Jugendamtes anvertraut werden. Der mutmaßliche Schleuser, der mit einem festen Wohnsitz in Südbayern gemeldet ist, wurde auf richterliche Anordnung hin in München in Untersuchungshaft genommen.

Er beteuerte vorerst, seine Landsleute zufällig kennengelernt und aus purem Mitleid mitgenommen zu haben. Unter Berücksichtigung der festgestellten Umstände der Autofahrt wird gegen den 42-Jährigen wegen Einschleusens von Ausländern unter besonders gefährlichen Bedingungen ermittelt. Sollten sich die Ermittlungen bestätigen, stehe auch dieser Fall laut Rosenheimer Bundespolizei beispielhaft für das “offenkundige Motto krimineller Schleuser: Sicherheit egal – Hauptsache viele!”

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Polizeimeldung

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner