Einen großartigen Musik-Abend spielten acht junge Nachwuchsmusiker unter dem Titel “Podium der Jugend“ im prächtigen Tegernseer Barocksaal. Der „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ hatte von zwölf bis siebzehn Jahre alte jungen Talente eingeladen, die das zahlreiche Publikum durch ein vielfältiges Programm und ihr faszinierendes Können erfreuten.
Klaviersolo beim Podium der Jugend
Den Anfang machte der jüngste, Felizian Vitolo aus Waakirchen, Schüler von Anastasia Sobyanina, mit acht auswendig vorgetragenen Stücken von Bach bis zur Filmmusik zu „Dr. No“. Das Präludium Nr. 2 aus dem „Wohltemperierten Klavier“ spielte er mit fließender Artikulation, die Adagio Stelle gesanglich ausgearbeitet und den Schluss markant entschlossen bis zum entspannenden C-Dur Endpunkt. Katchaturians Walzer a-Moll aus der Suite Maskerade mit tänzerischem Schwung und Liszt‘ Etüde d-Moll elastisch fortschreitend. Mit ruhigem Puls im Largo aus der Sonata 1 a-Moll von Galuppi schuf er eine besinnliche Stimmung, bei der Polka italienne von Rachmaninow war er wieder ganz quirlig und emsig auf den Tasten unterwegs. Zwei Jazz Stücke von Elena Cobb und der Soundtrack zu „Dr. No“ trug er mit großer Spielfreude vor.
Die 17-jährige Sonja Uhlmann aus München, Schülerin von Bianca Bodalia, glänzte mit Chopins Sonate h-Moll op. 58. Ihr ausgefeilter Vortrag und ihre exzellente Technik ließen dieses Werk mit unheimlicher Reife erklingen. Vom ernst antretenden Marschrhythmus des ersten Themas über die Liebenswürdigkeit des Scherzos, das Träumerische des gesanglich erzählend vorgetragenen Largo und dem stürmischen, virtuosen Finale, ihr Spiel bannte und bezauberte ungemein.
Duos in zwei Besetzungen
Das Duo mit Elias Leckner, Saxophon, 15 Jahre, und Viktoria Sasulin, Klavier, 13 Jahre, trug vier Stücke in Bearbeitungen für diese Besetzung mit Schwung und Brillanz, Dramatik und Feuer vor. Barocke Atmosphäre ließen die beiden jungen Talente in Vincis Sonata erklingen, erfreuten sich am Habanera-Metrum Ravels und gaben sich den Kontrast-Spiel der Petite Suite Latine von Naulais und dem klangstarken, rhythmisch markanten Sound des Funky Sax von Geiss hin. Viktoria Sasulin spielte im Klavierduo mit Emily-Noelle Weber den 1. Satz aus Beethovens Sonata op. 6 D-Dur sonor und entschlossen und mit schönem Fluss Dvoraks Slawischen Tanz Nr. 2 in e-Moll.
Saxophonquartett mit Schmiss
Die vier jungen Musikerinnen und Musiker des Saxophonquartetts der Musikschule Tegernseer Tal, gegründet von ihrem Lehrer Andreas Hüüs, nahmen nun die Bühne des Barocksaal ein. Fiona Hagn, Sopran Saxophon, 16 Jahre, Nevia Wohland, Alt-Saxophon, 12 Jahre, Cosima Thien-An Wagner, Tenor-Saxophon, 11 Jahre und Elias Leckner, Bariton-Saxophon, 15 Jahre, schmetterten in perfektem Zusammenspiel als erstes „Songs for Tony“ von Michael Nyman entschlossen klang-stark, dann von elegant und tänzerisch bis draufgängerisch Old Hungarian Dances von Ferenc Farkas, sehr bewegt „Lemon Trees“ und Pacific Nights von Ferrer mit mutiger, durchdringender Lautstärke. Als „Rausschmeißer“ brachte das Saxophonquartett „Hit the road Jack“ mit Inbrunst und sichtlicher Spielfreude.
Jedem Vortragenden des diesjährigen Podium der Jugend brachte das begeisterte Publikum brausenden Applaus und große Wertschätzung entgegen, die finale gemeinsame Verbeugung der jungen Talente auf der Bühne und die einzelnen Gespräche bestätigten die große Freude und Zufriedenheit an diesem besonderen musikalischen Erlebnis.
Hinweis: Dieser Beitrag ist zuerst erschienen im Online-Magazin KulturVision am 28.11.2023| Ein Beitrag von Josef Friedrich.
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