Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen?

Die Lage im Landkreis ist weiterhin ernst. Die Neuinfektionen brechen nicht ab. Jetzt versucht der Landrat neue Schritte einzuleiten.

In verschiedenen Gemeinden steigen aktuell die aktiven Fälle / Quelle: Landratsamt Miesbach

„Die derzeitige Landkreissituation hat weitreichende Folgen für die Landkreisbürger und alle Gewerbetreibenden. Leider verschärft sich die Situation für unsere Gastronomie und touristischen Betriebe Zusehends: Rundherum machen alle auf, nur wir müssen noch warten. Gemeinsam müssen wir trotz allem nach vorne schauen”, sagt Landrat Olaf von Löwis. Oberstes Ziel müsse es sein, die Inzidenz so schnell wie möglich konstant unter 100 zu bekommen.

Jeder einzelne muss mithelfen und sein Handeln hinterfragen. Geschehnisse wie in der Gemeinderatssitzung und auch illegale private Feiern sowie partyähnliche Versammlungen an öffentlichen Plätzen können nicht hingenommen werden.

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Wir brauchen einen deutlichen Abwärtstrend bei den Neuinfektionen, um weitere Öffnungsschritte beantragen zu können. Das Contact Tracing Team des Landkreises arbeitet seit Tagen mit Hochdruck an der Ermittlung der Kontaktpersonen rund um den Gmunder Hotspot. Es gestalte sich äußert schwierig alle Kontakte nachzuverfolgen. Die Arbeit von Gesundheitsamt und CTT-Team der letzten Tage habe ergeben, dass inzwischen mindestens 42 Infizierte direkt auf das Cluster zurückzuführen sind. Konkret bedeutet dies, 12 infizierte Sitzungsteilnehmer und 30 Folgeinfektionen die aus dem Kontakt zu den Sitzungsteilnehmern resultieren. Landrat Olaf von Löwis informierte den Gmunder Bürgermeister persönlich über die aktuellen Entwicklungen, heißt es jetzt von Seiten des Landratsamts.

„Die Entwicklungen machen mich weiterhin tief betroffen. Über die ministeriellen Vorgaben hinaus, erwarte ich von jedem Landkreisbürgermeister vollen Einsatz bei den Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie. So etwas hätte nicht passieren müssen”, bedauert Landrat Olaf von Löwis.

Das Virus habe sich in Gmund enorm schnell verbreitet. Täglich gibt es Neuinfektionen in der Gemeinde. Allerdings seien diese meist nicht mehr direkt auf das Cluster zurückzuführen. Auch die Gemeinden Fischbachau, Irschenberg und Weyarn sowie Waakirchen und Bayrischzell haben im Verhältnis zur Einwohnerzahl verstärkt aktive Fälle. Allein die letzten fünf Tage kommen auf diese Gemeinden 29 Neuinfektionen. Clustergeschehen sind dem Gesundheitsamt offiziell keine bekannt.

Landrat beauftragt Prüfung von Alkoholverboten

Der Landrat hat in Auftrag gegeben, weitere Verschärfungen für den Landkreis zu prüfen. So könne es bald zu Alkoholverboten an stark frequentierten Plätzen kommen. „Wir werden uns genau ansehen, ob und gegebenenfalls wie Alkoholkonsum in öffentlichen Bereichen zum Infektionsgeschehen beiträgt und wenn nötig auch Schritte einleiten.“ sagt der Landrat. Die kommunalrechtliche Prüfung der Gmunder Gemeinderatssitzung hat das Landratsamt bereits diese Woche bekanntgegeben.

Die strengen Vorgaben aus dem Bundesgesetz zum Infektionsschutz lassen gemeinsam mit der 12. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung keinerlei Handlungsspielraum für die, von der Öffentlichkeit geforderten, außerordentlichen Lockerungen.

Gemeinsam unter 100 – SMG und Tourismusverbände starten Social-Media Kampagne

Die Standortmarketinggesellschaft startet gemeinsam mit den Tourismusverbänden ATS und TTT die Social-Media Kampagne „Gemeinsam unter 100 im Landkreis Miesbach“. „Wir möchten in dieser gemeinsamen Aktion sensibilisieren, dass wir in der aktuellen Situation nur mit vereinten Kräften, mit Rücksicht und Solidarität dieses wichtige Ziel, die Inzidenzgrenze von 100 zu unterschreiten, schaffen können“ erläutert Lukas Hanrieder, der die sozialen Medien bei der ATS betreut.

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