Am Sonntag, den 1. November die Schock-Nachricht. Ein Asylbewerber wurde am Vorabend gegen 21.40 Uhr bewusstlos, verletzt und, wie jetzt bekannt wurde, auch gefesselt auf dem Sportplatz vor der Tegernseer Turnhalle vom Sicherheitsdienst aufgefunden.
Alles deutete auf einen Übergriff durch Dritte hin. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei liefen auf Hochtouren, während der 24-jährige Pakistani mit angeblich schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Dort konnten allerdings nur leichte Schürf- und Kratzwunden festgestellt werden. Schwere Verletzungen, wie zunächst angenommen, lagen jedoch nicht vor.
Motiv: Sehnsucht nach der Familie
Wegen einer offenbar vorgetäuschten Sprechblockade konnte der Mann zunächst nicht vernommen werden. Die rechtsmedizinische Untersuchung ergab schließlich, dass sich der Aslybewerber die Verletzungen selbst zugefügt haben musste. Ebenso zeigten Versuche, dass die Fesselung durchaus selbst vorgenommen worden sein könnte.
Da kamen erste Zweifel der Glaubwürdigkeit des Pakistani auf. Nach den Vernehmungen bestätigte sich der Verdacht der Ermittler. Der Mann verstrickte sich zunehmend in seinen eigenen Erzählungen und gab letzten Endes zu, den Übergriff nur vorgetäuscht zu haben.
Als Grund nannte er den Wunsch, zu seinen asylsuchenden Verwandten nach Frankfurt verlegt zu werden. Er hatte gehofft, durch den vorgetäuschten Angriff in eine andere Unterkunft verlegt werden zu können. Jetzt läuft jedoch ein Ermittlungsverfahren wegen Vortäuschens einer Straftat gegen den 24-Jährigen.
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