Klinik im Alpenpark: Genügend Parkplätze nachgewiesen

Aktualisierung vom 7. November / 12:36 Uhr
Die Klinik im Alpenpark stand einmal mehr auf der Tagesordnung einer Sitzung. Die Betreiber wollen erweitern und brauchen dafür ausreichend Parkplätze. Die Gemeinden Kreuth und Wiessee waren sich in der Vergangenheit nicht immer einig, ob diese nun in ausreichendem Maße vorhanden sind oder nicht.

Die Krux an der Sache: die Klinik befindet sich in Ringsee und damit auf Kreuther Boden. Der Parkplatz liegt dagegen in Bad Wiessee.

Der Parkplatz der Klinik im Alpenpark.
Der Parkplatz der Klinik im Alpenpark.

Um den von Wiessee geforderten Schlüssel zu erreichen, hat die Gemeinde Kreuth mittlerweile 20 zusätzliche Stellplätze auf eigenem Gemeindegebiet ausweisen lassen. Spätestens seit da war der Disput zwischen den beiden Seiten im Grundsatz beigelegt.

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Um dem Wunsch der Wiesseer nach genügend Stellmöglichkeiten für die vergrößerte Klinik auf dem bestehenden Parkplatz nachzukommen, hat der Betreiber jetzt einen Plan eingereicht, der 76 Stellplätze vorsieht. Derzeit würden dort allerdings nur rund 60 bis 65 Fahrzeuge draufpassen, so Bauamtsleiter Helmut Köckeis. Zumindest so wie aktuell geparkt werde.

Dabei sollten die 76 geforderten Plätze laut Bürgermeister Peter Höß kein Problem darstellen, wenn eine Breite von 2,5 Meter und eine Länge von 5 Metern pro Stellplatz eingehalten wird. Damit dies auch zukünftig so umgesetzt werden kann, hat der Bauausschuss dem Betreiber als Auflage eine klare Nummerierung und Markierung der einzelnen Plätze mit auf dem Weg gegeben.

Da ein eigens in Auftrag gegebenes Schallschutzgutachten zu dem Ergebnis kam, dass auch bei 76 Stellplätzen die Emissionsgrenzen eingehalten werden, hatten die Gemeinderäte kein Problem mit dem Vorschlag des Betreibers. Einstimmig wurde die neue Planung angenommen.

Ursprünglicher Artikel vom 11. Juli
Im April sprach sich der Kreuther Gemeinderat für die geplante Erweiterung der Klinik im Alpenpark von derzeit 119 auf dann 150 Betten aus. Auch die Gemeinde Bad Wiessee hat prinzipiell nichts dagegen, befürchtet aber eine erhebliche Belastung durch zunehmende „Wildparker“.

Vor allem der volle Parkplatz vor der Klinik steht im Mittelpunkt der Kritik. Hier die Belegung bei 119 Betten am 10. Juni gegen 9 Uhr. / Bild: Leser
Der Parkplatz an der Klinik ist bereits jetzt oft belegt. Hier ein Bild vom 10. Juni gegen 9 Uhr. / Bild: Leser

Die Frage nach den Parkplätzen müsse zuerst geklärt werden. „Wir wollen, dass das klipp und klar nachgewiesen wird, sonst haben wir pausenlos Wildparker und Komplikationen auf der Straße“, forderte der Bauamtsleiter Helmut Köckeis bereits in der Sitzung im Mai 2013.

Vorgaben der Gemeinden unterschiedlich

Auf vier Betten müsse ein Stellplatz kommen, so die damalige Ansage aus der Wiesseer Verwaltung. Die Kreuther geben sich dagegen mit einem Stellplatz pro acht Betten zufrieden. Bei einer Gesamtkapazität von 150 Betten differieren die beiden Rechnungen dann schon ganz schön.

In den letzten acht Wochen haben sich die beiden Parteien daher getroffen, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Mit insgesamt 75 Parkplätzen gibt man sich in Bad Wiessee mittlerweile zufrieden. „Auf dem derzeitigen Parkplatz sind nicht mehr wie 65 Stellplätze möglich“, so die Erklärung Bürgermeisters Peter Höß bei der gestrigen Gemeinderatssitzung.

Um zu einer für Wiessee akzeptablen Lösung zu gelangen, müssen die Kreuther daher noch zehn weitere Parkplätze auf ihrem Gebiet ausweisen.

„Kreuth steht im Wort“

Und dazu sind die Kreuther wohl mittlerweile auch bereit: „Wir haben uns mit Vertretern der Gemeinde Bad Wiessee und dem Klinikbetreiber Herrn Klitsch getroffen und vereinbart, dass zehn weitere Parkplätze auf dem Kreuther Grund ausgewiesen werden.“ Wenn das zum Einvernehmen der Gemeinden und der Anwohner beitrage, sei das eine gute Lösung, so der Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider heute auf Nachfrage. Eine Auffassung, die man auch in Wiessee guthieß.

Die Gemeinde Kreuth sei uns hier stark entgegengekommen und stünde nun im Wort, betonte Helmut Köckeis gestern. Die Gemeinderäte blieben dennoch misstrauisch. „Die erforderlichen Stellplätze müssen im geänderten Bebauungsplan drin sein, das muss klar geregelt werden“, forderte Klaudia Martini (SPD).

Überhaupt sei doch eine Tiefgarage die beste Lösung, so die SPD-Rätin weiter. Doch eine Tiefgarage lehnt der Klinikbetreiber Ludwig Klitzsch aus Kostengründen ab. Neben den Patienten und deren Besucher soll auch die Zahl der Angestellten im Zuge der Erweiterung steigen. Auch diese gelte es bei der Berechnung des Parkplatzbedarfs zu berücksichtigen, stellte Robert Huber (SPD) klar.

Nachbarn sauer

Da die Parksituation offenbar schon durch die aktuelle Aufstockung auf 150 Betten mehr als problematisch ist, könnte sich diese in einigen Jahren noch einmal verschärfen. Eine erneute Erweiterung auf dann 250 Betten halten einige Wiesseer Gemeinderäte für nicht ausgeschlossen.

Doch die Nachbarn laufen bereits jetzt Sturm gegen die Ausweitung der Klinik und wollen notfalls klagen. So machten beispielsweise die Nachbarn deutlich, dass sie die Stellplatzordnung der Gemeinde Kreuth nicht nachvollziehen können. „Damit ignoriert die Gemeinde die Realität“, so der Vorwurf.

Die Kupferlamellen an der Klinik im Alpenpark hat der Kreuther Gemeinderat abgesegnet
Gegen die Erweiterung der Klinik im Alpenpark wollen auch die Nachbarn vorgehen

Die beiden „betroffenen“ Gemeinden wollen nun erst mal die Parkplatzsituation für eine Erweiterung auf 150 Betten klären. Somit sprach sich der Wiesseer Gemeinderat gestern grundsätzlich für die aktuellen Pläne des Betreibers aus, wenn zehn zusätzliche Parkplätze auf Kreuther Boden entstehen.

Bei einer möglichen Aufstockung der Klinik auf 250 Betten dürfte diese Diskussion in beiden Gremien sicherlich erneut geführt werden. Dazu der Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider: „Eine Erweiterung auf 250 Betten ist derzeit kein Thema und im jetzigen Bebauungsplan nicht vorgesehen.“ Sollte sich in fünf bis zehn Jahren aus Sicht des Betreibers jedoch die Notwendigkeit einer Aufstockung ergeben, werde man alle Punkte nochmals sorgfältig prüfen, so Bierschneider weiter.

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