Nun gibt es eine Route auf mittelschweren Wegen, die zudem schwierige Passagen überbrückt. So wird die Alpenüberquerung zum Abenteuer für jedermann – mit Start am Tegernsee.
Beim Stichwort „Alpenüberquerung“ denken die meisten spontan an ein hochalpines Abenteuer für Menschen mit perfekter Fitness und langjähriger Wandererfahrung. Zudem ist ein solches Vorhaben stets verbunden mit viel organisatorischem Aufwand. Dank der Initiative eines passionierten Bergwanderführers aus Tirol bieten nun die vier Tourismusregionen auf dem Weg von Gmund über das Zillertal nach Sterzing eine Alpenüberquerung für jedermann an.
Der Startpunkt der siebentägigen Reise zu Fuß über die Alpen nach Italien ist in Gmund. Neben der idyllischen Landschaft, die das Wandererlebnis beflügelt, war auch die verkehrsgünstige Lage des Ortes ausschlaggebend hierfür. Darüber freut sich nicht nur Georg Overs von der TTT:
Wir sind sehr gerne der Startpunkt, denn dies unterstreicht auch die Wanderkompetenz unserer Region.
Von Gmund aus geht es über Wildbad Kreuth weiter zum Achensee, nach Achenkirch und Maurach. Aus dieser Seenlandschaft führt die Route ins Zillertal, nach Hochfügen und Mayrhofen zu den Gletschern im Herzen der Alpen. Schließlich gelangt man über das Pfitscherjoch ins malerische Sterzing. In dieser nördlichsten Stadt Italiens endet am siebten Tag die Wanderreise.
Wandern auf mittelschweren Wegen
Die Route, bei der nicht der sportliche Anspruch, sondern vielmehr das Natur- und Kulturerlebnis sowie der kulinarische Genuss im Vordergrund stehen, kann auch mit Gepäcktransport und komfortabler Unterkunft im Tal gebucht werden. Somit ist es ab sofort auch für weniger trainierte Wanderer und auch für Personen mit leichten Handicaps möglich, die gesamte Tour zu erleben.
Im Gegensatz zu den bisher bekannten, konditionell sehr anspruchsvollen Strecken verläuft die neue, beschilderte Alpenüberquerungs-Route vom Tegernsee nach Sterzing auf leichten bis mittelschweren Wegen durch abwechslungsreiche Landschaften. Allzu schwierige Passagen werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln überbrückt, sodass man Ausblick und Natur genießen kann. Drei verschiedene Pakete von „gemütlich“ bis „informativ“ sind momentan buchbar.
Und auch in kulinarischer Hinsicht wird dem Wanderer auf dem Weg von Bayern nach Südtirol einiges geboten. „Vom Bier zum Wein“, bringt Georg Overs die Tour auf eine Kürzest-Formel. Auf der Reise vom deftigen bayerischen Schmankerl zum leichten italienischen Gaumenschmaus sorgen die Organisatoren dafür, dass die Teilnehmer in den Genuss größtmöglicher Vielfalt kommen. So abwechslungsreich wie die Landschaft auf dieser Reise ist, zeigt sich auch die jeweils regionale Küche.
Einjährige Planungsphase
Erst im Mai 2013 war der Innsbrucker Georg Pawlata, Tourismusberater und passionierter Bergsteiger und Bergwanderführer, mit seinem Konzept für die leichte Alpenüberquerung an die Tourismusverbände der vier involvierten Regionen herangetreten. Dank seiner guten Vorarbeit konnte er die Vertreter vom Achensee, dem Zillertal, von Sterzing und dem Tegernseer Tal schnell von seinem Projekt überzeugen. Sie alle erkannten sofort das Potenzial der Idee und nahmen wenige Monate später, im August 2013, bereits konkrete Planungen in Angriff.
Nun ist die Route fertig beschildert, die Webseite bietet eine Fülle von Informationen, die Transfers mit öffentlichen Verkehrsmitteln für schwierigere Etappen und auch fürs Gepäck sind organisiert. Aus Zeitgründen steht das dazugehörige Kartenmaterial derzeit nur online über die Webseite zur Verfügung. Eine Papierversion ist aber bereits in Arbeit. Die Initiatoren von der ARGE Weitwandern, Matthias Hofmann und Georg Pawlata, freuen sich auf viele Wanderfreudige, die sich bei derartiger Unterstützung die Alpenüberquerung nun zutrauen. „Der Weg ist das Ziel“, heißt es ja so schön. Matthias Hofmann führt dies noch etwas weiter aus: „Der Weg entsteht beim Gehen.“
Weitere Informationen dazu gibt es auf der Webseite unter www.die-alpenueberquerung.com.
SOCIAL MEDIA SEITEN