Am Sonntag wird an der Uhr gedreht

Stelle ich meine Uhr eine Stunde vor oder eine Stunde zurück? Bevor sich am kommenden Sonntag das Tegernseer Tal wieder den Kopf darüber zerbricht, sagen wir Ihnen vorab, wohin der Zeiger am 29. Oktober gedreht werden soll.

Am Sonntag stellen wir die Uhren zurück – von 3 auf 2 Uhr.

Das Ende der Sommerzeit regelt eine Verordnung aus dem Jahr 2001. Darin heißt es:

Die mitteleuropäische Sommerzeit endet jeweils am letzten Sonntag im Oktober um 3 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Im Zeitpunkt des Endes der Sommerzeit wird die Stundenzählung um eine Stunde von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt.

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Somit ist die Nacht am Sonntag um eine Stunde länger. Gut für Langschläfer, schlecht für Menschen im Schichtdienst. 1980 gab es erstmals Überlegungen, eine Sommerzeit in Deutschland einzuführen, um „das Tageslicht besser auszunutzen und Energie zu sparen“, wie es hieß. Die Winterzeit ist also wieder die sogenannte Normalzeit, oder auch Mitteleuropäische Zeit (MEZ) genannt.

Seit Einführung der Sommerzeit wird über deren Sinn und Unsinn diskutiert. Eigentlich will sie niemand – trotzdem bleibt sie. Menschen klagen über Schlafstörungen, Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme, und die Sache mit dem Energiesparen ist ebenfalls fraglich.

Auch die bayerische Staatsministerin Ilse Aigner wollte sie vor ein paar Jahren schon abschaffen. Die Zeitumstellung sei längst überholt, ist sie der Meinung. Eine Belastung für die Wirtschaft sei das. Und da wäre ja noch das Nutzvieh. Das tut sich mit der Zeitumstellung auch schwer – für die ehemalige Landwirtschaftsministerin quasi ein Totschlagargument. Offiziell bekannte sie sich gegen die Umstellung und für eine einheitliche Zeit das ganze Jahr über:

Die Zeitumstellung zweimal im Jahr nervt. Sie wird von den Bürgern mehrheitlich als lästig empfunden. Ich weiß nicht, warum wir an einer Regelung festhalten, die keine Vorteile hat, sondern nur Nachteile bringt.

Das sahen die TS-Leser im April 2014 ähnlich. Nur vier Prozent aller Befragten gaben an, dass es ihnen schlichtweg egal sei, ob die Zeit umgestellt wird oder nicht. Der Rest sieht in der Zeitumstellung keinerlei Vorteile.

Manches geht eben nicht automatisch von der Hand

Uhren von Smartphones und Computern stellen sich in der Regel selbstständig um, vorausgesetzt, die Einstellung dafür ist aktiviert. Falls nicht, ist dies im Menü „Einstellungen“ unter „Datum und Uhrzeit“ möglich. iPhone-Besitzer klicken unter „Allgemein“ auf „Datum & Uhrzeit“ und wählen die Option „Automatisch einstellen“.

Analoge Armbanduhren und Wanduhren oder der gute alte Wecker müssen weiterhin per Hand auf die Winterzeit umgestellt werden. Besitzer einer Funkuhr hingegen müssen sich um nichts kümmern. Das erledigt die Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB) mit Sitz in Braunschweig. Wie Sie sich die Zeitumstellung merken können? Vielleicht mit folgendem Spruch:

Zeitumstellung ist wie alles im Leben. Man muss immer erst etwas geben (eine Stunde vor), bevor man etwas zurückbekommt (eine Stunde zurück).

Wer es aber lieber mit Gartenmöbeln hat, der greift beim Merken in diese Trickkiste: „Im Frühjahr kommen die Gartenmöbel vor, im Herbst zurück ins Haus.“

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