And the Oscar comes from ….

Na gut, nicht ganz der Oscar. Aber immerhin kommen die goldenen Kuverts, in denen die Karten mit den Namen der Gewinner stecken, aus Gmund. Auf die blickt an diesem Sonntag immerhin nicht nur ganz Hollywood, sondern auch ein nicht unbeachtlicher Rest der Welt.

Die Büttenpapierfabrik in Gmund stellt die Umschläge für die wichtigste internationale Filmpreisverleihung her. Doch wie kam es eigentlich dazu? Ja, wie schaffte es Papier vom Tegernsee nach Hollywood?

Die Kuverts für die Oscar-Verleihung sind bereits fertiggestellt.
Die Kuverts für die Oscar-Verleihung sind bereits fertiggestellt.

Am kommenden Sonntag, wenn die 86. Verleihung der Acadamy Awards stattfindet, heißt es wieder „… and the Oscar goes to …“. Golden ist dabei nicht nur die begehrte Trophäe, sondern golden sind auch die Umschläge, in denen die Kärtchen mit den Namen der Sieger stecken. Und die kommen aus Gmund – inzwischen schon zum dritten Mal.

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Der Designer – ein „Gmund-Fan“

Auf der Suche nach Papier, das dem Glamour der Veranstaltung gerecht wird, ist der amerikanische Designer Marc Friedland, der vor allem für die Gestaltung der Oscar-Umschläge bekannt ist, im Tegernseer Tal fündig geworden. Friedland ist, wie Caroline Pastor von der Büttenpapierfabrik sagt, „ein großer Gmund-Fan“ und ein „Trendsetter in Amerika, der immer auf der Suche nach neuem Papier ist“.

Da die Papierfabrik schon seit vielen Jahrzehnten in den Vereinigten Staaten vertreten ist, ist Friedland auf das Gmunder Papier aufmerksam geworden. Das, wie Pastor sagt, „weltweit das schimmernste Goldpapier mit einer gewissen Tiefe“ ist. Friedland selbst begründet seine Wahl wie folgt: „Die Farbe, das Gewicht, der Herstellungsprozess, die Stabilität – dies sind alles wichtige Faktoren für die Papierauswahl. Gutes Papier wirkt wie ein trendiges Objekt, das einfach überzeugt.“

Kleiner Auftrag für die Papierfabrik

Die Kuverts stammen aus der Linie „Treasury“, die insgesamt zehn Goldtöne umfasst –„von natürlich bis glamourös, von traditionell bis modern“, wie es auf der Website der Firma heißt. „Reif für den Oscar“ sind laut Büttenpapierfabrik zwar alle, doch nur der Ton „Value“ wurde für die Oscar-Kuverts ausgewählt.

20 Großbögen mit den Maßen 100 x 70 cm werden rund drei Wochen vor der Oscar-Verleihung abgeschickt. Diese werden dann vor Ort per Hand weiterverarbeitet. Das Ganze ist – trotz Starrummel und Glamourbonus – ein relativ kleiner Auftrag für die Gmunder Fabrik, die sonst meist mehrere Tonnen an ihre Auftraggeber liefert.

Auch die Yahoo-Chefin shoppt in Gmund

Dabei ist das Papier nicht nur bei der Oscar-Verleihung im Einsatz, sondern insgesamt sehr beliebt. Es werde von vielen internationalen Unternehmen und oft für aufwändige Karten eingesetzt, so Pastor. Auch Yahoo-Chefin Marissa Mayer wurde in Gmund fündig: Ihre Hochzeitseinladungen und die Geburtsanzeige ihres Sohnes wurden ebenfalls aus Gmunder Papier gefertigt.

Und wie geht man mit dieser Ehre um? In der Büttenpapierfabrik zeigt man sich „schon ein bisschen stolz“. Besonders ein Foto repräsentiere all die Strahlkraft dieser Veranstaltung, deren Glamour weit über den großen Teich weht. 2013 verkündete Michelle Obama den besten Film – „Argo“ – und öffnete dabei den Goldumschlag. Eine der meistbeäugten Frauen der Welt hielt das für einen Abend „meistbeäugte Papier der Welt“ in ihren Händen. Wie passend eigentlich.

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