Tegernseer Tal:
Andere haben auch schöne Almen

Wenn es um die Sonderveranstaltungen bei der Saurüsselalm geht, wird schnell auf die anderen Almen in der Nähe gezeigt. Die dürfen auch. Wirklich? Wir haben mal drei in der Nähe herausgesucht.

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Foto: Anshu A; Unsplash

#1 – Die Schwarzentenn

Von Kreuth läuft man zu der Alm etwa 45 Minuten. Auch von Bad Wiessee kann man zu der Alm laufen oder radeln. Das letzte Stück durch den Wald ist recht anspruchsvoll. Deswegen gehen viele Familien lieber den Weg von Kreuth hoch. Mit dem Auto darf man hier nicht rauf.

Um die 50 Menschen passen hier etwa rein. Beim Wort Shuttle-Service hören wir es hinter dem Telefonhörer kurz zucken. Im Sommer kann man die Alm nicht mieten, im Winter kann man die Hütte auch für geschlossene Gesellschaften, etwa Geburtstagsfeiern oder ähnlichen, mieten.

Die Alm ist im Besitz der Familie Stickl. Sie zählt wie auch der Bauer in der Au zu den Almen mit einer langen Linie: Schon im 19. Jahrhundert standen hier die Hütten der Schwarzentenn-Alpe.

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#2 – Der Bauer in der Au

Beim Bauer in der Au handelte es sich einst um den größten Einfirsthof des Oberlandes. 61 Meter betrug die Firstlänge. Bis ihn der Blitz traf und der Hof Anfang der 70er Jahre niederbrannte.

Bereits zuvor war der Hof, der selbstverständlich auch mal im Besitz der Wittelsbacher war, ein beliebtes Ziel von Einheimischen und Touristen im Tegernseer Tal. Schon in einem Tourismusbucherl aus dem Jahr 1854 wird der Bauer in der Au für “Freunde des Gebirges” angepriesen. Gereicht wurden einem damals, “ländliche Erfrischungen” und Kaffee.

Ausgerechnet der Söllbach-König Haslberger kämpfte für den historischen Wiederaufbau – nachdem er den Hof 2012 kaufte. Später polierte sich Haslberger den Anbau zurecht, der einst nur eine kleine Imbissstube war, die Herzog 1974 improvisierte. 1988 ging die Hütte in Privatbesitz über. Heute kann man auf der Event-Location über dem Tegernsee sogar heiraten.

#3 – Aueralm

Seit 1926 versorgt die Alm Wanderer und Bergsteiger. Montag ist die Hütte dicht, ansonsten kann man hier von 9 bis 17 Uhr und mittwochs von 10.30 bis 22 Uhr Pause auf dem Weg zum Fockenstein machen. Die Alm liegt auf 1.266 Metern Höhe. Der Weg ist schon etwas steiler und anspruchsvoller, aber in gut eineinhalb Stunden von Bad Wiessee zu machen. Wer mit Kindern unterwegs ist, rechne entsprechend nochmal das doppelte oder dreifache; je nach Beinlänge und Tagesform.

Wer von Bad Wiessee auf den Fockenstein will, kommt an der Alm vorbei. Auch wer zum Kampen will, kann die Aueralm mitnehmen. Auf der Speisekarte finden sich klassische Schmankerl aus Bayern. Die Hütte hat ganzjährig geöffnet und warnt gleich auf der Webseite, dass sie nur bares entgegennimmt.

#4 Berggasthof Neureuth

Auf rund 1.260 Metern liegt der Berggasthof Neureuth versteckt. Laut eigenen Angaben wurde das geschichtsträchtige Gebäude bereits 1895 feierlich eröffnet. In den 60er-Jahren wurde das Neureuthhaus daraufhin von dem Tegernseer Bürgermeister, Anton Staudacher, für 350.000 Deutsche Mark gekauft. Eine vorausschauende Entscheidung. Immerhin hat sich das Neureuthhaus mittlerweile zu einem beliebten Wanderausflug für Einheimische und Urlauber gemausert.

Aktuell hat der Berggasthof Dienstag und Mittwoch ab 8.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Sowie am Donnerstag von 8.30 Uhr bis 22 Uhr und Freitag bis Samstag wieder bis 18 Uhr. Warme Küche gibt es ab 11.30 Uhr und bis 14.30 Uhr. Auf der Speisekarte findet sich eine Variation an Frühstück, Suppen, Würstl und Brotzeiten. Achtung: Es ist keine Kartenzahlung möglich.

Vom Neureuth-Parkplatz geht man noch etwa eine Stunde bis zum Gasthof. Vom Tegernseer Bahnhof läuft man noch um die 1,5 Stunden. Insgesamt sind etwa 400 Höhenmeter zu überwinden. Auf Nachfrage erzählt Hüttenwirt Thomas Gigl zudem: “Wir sehen uns als Ausflugsziel für Einheimische und Urlauber.” Privatveranstaltungen oder geschlossene Gesellschaften gibt es hier nicht: “Unserer Meinung nach wäre die Verärgerung bei den Gästen, welche wir dann nicht bedienen könnten zu groß.” Außerdem betont Gigl: “In den ersten Jahren hatten wir einige geschlossene Gesellschaften außerhalb unserer Öffnungszeiten (Abendveranstaltungen), aber bei 61 Öffnungsstunden reicht weder unsere Energie noch der Personalstamm aus, um diese derzeit zu realisieren.”

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