Eine Pressemeldung des Landratsamtes Miesbach zur aktuellen Situation der Geflüchteten im Landkreis Miesbach und die Frage nach der Unterbringung. Ohne Solidarität geht es nicht, beklagt der Landrat.
Die Lage beim Thema Asyl bleibt im Landkreis Miesbach weiter angespannt, das schreibt die Pressestelle des Landratsamtes Miesbach. Und weiter: Während diese Woche ein weiterer Bus mit Geflüchteten den Landkreis erreicht, konnte die erste von drei mit Menschen belegte Turnhalle nun geräumt werden. Ein Überblick des Landratsamtes Miesbach.
Daten und Fakten
2244 Geflüchtete sind im Landkreis derzeit untergebracht, davon 1067 Asylbewerber und 1177 Ukrainer. Darunter sind 227 sogenannte Fehlbeleger, das heißt anerkannte Geflüchtete oder Ukrainer, die auf dem freien Wohnungsmarkt unterkommen müssten und sollten. Doch dafür müssen sie einen Job finden und bezahlbaren Wohnraum.
Seit langem verfolgt Landrat Olaf von Löwis das Ziel: Die drei belegten Turnhallen (Gymnasium Tegernsee, Gymnasium Miesbach, Berufsschule Miesbach) müssen wieder dem Schul- und Vereinssport zugeführt werden. Nur: Wohin mit den Menschen? Er baute auf die Unterstützung der Gemeinden.
„Doch hier ducken sich nach wie vor viele weg“, beklagt von Löwis. Die Folge? Ein Großprojekt bei Warngau, deren Belegung Anfang nächsten Jahres realisiert werden kann.
Turnhalle in Tegernsee ist leer
Freilich konnte die Halle in Tegernsee jetzt geleert werden. Jedoch geschah dies zu Lasten von Miesbach, schreibt die Pressestelle weiter. Hier, in den beiden Sporthallen des Gymnasiums und der Berufsschule, wurden die Menschen aus der Tegernseer Halle untergebracht, die keinen eigenen Wohnraum finden konnten. Die Rückbauarbeiten in der Halle sind nun abgeschlossen, demnächst kommen Gutachter, um den Sanierungsbedarf festzustellen. Erst danach kann überhaupt abgeschätzt werden, wie groß und weitreichend der Sanierungsbedarf ist, dessen Kosten stets mit dem Freistaat Bayern abgeklärt werden müssen. Und davon hängt wiederum ab, wann die Halle wieder dem Schul- und Vereinssport zugeführt werden kann. Zu beachten ist jedoch, dass eine Sanierung der Halle auch bereits unabhängig von der Zwischennutzung als Flüchtlingsunterkunft angedacht war.
Sobald Warngau bezugsfertig ist, wird mit der sukzessiven Abverlegung der Personen in der Miesbacher Gymnasiumshalle begonnen. Die Fehlbeleger unter ihnen bekommen dieser Tage bereits ihre Auszugsaufforderungen zugestellt. Wenn die Halle geräumt ist, was einige Zeit in Anspruch nimmt, startet auch hier der Prozess mit Gutachten, Sanierung etc.
Ein herber Rückschlag hingegen bedeutet für Landrat von Löwis nach wie vor die gescheiterte Erstaufnahmeeinrichtung (= dezentrale Drehscheibe) im ehemaligen Impfzentrum in Hausham. Denn da bislang keinerlei Alternativen realisiert werden konnten, muss die dezentrale Drehscheibe vorerst in der Berufsschulhalle in Miesbach verbleiben. Damit kann diese Halle in absehbarer Zeit nicht geräumt werden. „Das ist so bitter und bremst alles Weitere aus“, sagt von Löwis. Jede Gemeinde, die eine Unterkunft verhindere, müsse sich darüber im Klaren sein, dass das Problem damit nur verschoben und auch vergrößert werde. Aufgrund der fehlenden Unterstützung in den zurückliegenden Monaten sei das Landratsamt schlichtweg mittlerweile gezwungen, größere Unterkünfte zu realisieren.
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