Asyl-App: Top oder Flop?

Mit der „Ankommen“-App sollten sowohl Asylsuchende als auch Ehrenamtliche in den Helferkreisen unterstützt werden. Zeit für ein Zwischenfazit und die Frage: hat sich die App gelohnt?

“Ankommen” – die App und Website bieten umfassende Informationen aus den unterschiedlichsten Bereichen.

„Ankommen“ – dieses Wort hat für die zahlreichen Asylbewerber in Deutschland eine wichtige Bedeutung. Ankommen heißt für sie zunächst, die Flucht aus der eigenen Heimat überstanden zu haben und einen sicheren Ort zu erreichen. Doch „Ankommen“ bedeutet auch sich zu Recht zu finden in einer fremden Welt. Und Ankommen heißt die Sprache zu verstehen. Ankommen heißt, die Gewohnheiten der neuen Gesellschaft zu kennen und über die eigene Zukunft Bescheid zu wissen

Die „Ankommen“-App, vor rund einem Jahr auf den Markt gebracht, wurde rund 210.000 Mal heruntergeladen. Die App bietet nicht nur Informationen für Flüchtlinge, die gerade erst in Deutschland angekommen sind. Sondern gerade jetzt, wo viele Sammelunterkünfte wie in Rottach-Egern und Holzkirchen aufgelöst werden, sollen die Infos auch für die Asylbewerber hilfreich sein.

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In der App und auch auf der Webseite ankommenapp.de werden unter den drei Themengebieten „Leben in Deutschland“, „Asyl, Ausbildung und Arbeit“ und „Deutsch Lernen“ Informationen zu Integrations- und Deutsch-Kursen, Tipps zur Wohnungssuche, dem täglichen Einkauf oder der Arbeit angeboten. Dazu gehören auch Hinweise wie das Zusammenleben in Deutschland funktioniert und die Gleichstellung von Mann und Frau geregelt ist.

Ausgezeichnete Hilfestellung

„Die Resonanz bei Geflüchteten, Ehrenamtlichen, Mitarbeitenden der Behörden und der Presse war überwiegend sehr positiv“, das erklärt eine Sprecherin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auf Nachfrage. „Auch die Stiftung Warentest hat im April vergangenen Jahres Apps zum Deutsch lernen getestet und nur zwei von zehn Apps als “empfehlenswert” eingestuft, dazu zählt ‚Ankommen‘“.

Migrationsberatung für Erwachsene und Jugendliche.

Die App wird und wurde überall dort, wo sich Geflüchtete aufhalten, mit Plakaten und Flyern beworben: In Aufnahmeeinrichtungen, BAMF-Außenstellen und Ankunftszentren, Arbeitsagenturen und Jobcentern, Ausländerbehörden sowie bei Integrationskursträgern und in Migrationsberatungsstellen. So auch durch das Landratsamt Miesbach. Pressesprecher Birger Nemitz erklärt auf Anfrage:

Im Landratsamt wird im zuständigen Fachbereich, den die Asylsuchenden oft aufsuchen, mit einem großformatigen Plakat für die App geworben. Die Resonanz von Helfern und von Geflüchteten auf die App ist sehr gut.

Die App sei im Landkreis sehr bekannt und werde intensiv genutzt. Auch der Helferkreis empfindet das Angebot als sinnvolle Hilfestellung. So würden sich die Helfer in den einzelnen Gemeinden untereinander über diese Möglichkeit informieren. „Es gibt beispielsweise einen Lehrer in Miesbach, der im hiesigen Helferkreis tätig ist und die App und ihre Möglichkeiten auf einem gut besuchten Vortrag vorgestellt hat“, erklärt Nemitz weiter.

Die Inhalte werden dabei laufend weiter entwickelt. Der Teil zum Asylverfahren wurde erst jüngst aktualisiert, der Sprachkurs des Goethe-Instituts um weitere Kapitel ergänzt. Seit zwei Monaten steht das Wichtigste auch im Internet unter www.ankommenapp.de zur Verfügung. Dabei ist den Helfern im Landkreis klar: eine App kann nicht alle Probleme lösen. Doch der lange Weg zur Integration kann damit vielleicht ein Stück weit verkürzt werden, damit die neuen Mitbürger irgendwann sagen können: „Angekommen!“

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